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Sankt Peter: Michelangelos Pietà erstrahlt in neuem Licht

Die Marmorstatue der Pietà im Petersdom hat ein modernes Beleuchtungssystem auf der Höhe der Zeit erhalten. Mehrere neu installierte Gruppen von LED-Scheinwerfern setzen ab sofort die vielleicht berühmteste Skulptur der Welt in vier verschiedenen Stimmungen ins Licht.

Julia Rosner - Vatikanstadt

Die neue Beleuchtung soll auch Lichtreflexe im Schutzglas vermeiden. Erarbeitet wurde die Installation von der Dombauhütte Sankt Peter in Zusammenarbeit mit der italienischen Firma „iGuzzini“. Wie Kardinal Angelo Comastri, Erzpriester des Petersdoms erklärte, ermögliche die llumination, den universellen Wert des Kunstwerkes zu verstehen. „Die Pietà ist wirklich der in Marmor gehauene Glaube Michelangelos“, so Comastri. 

Die Lichtinstallation ersetzt die bisherige Beleuchtung durch mehrere kleine LED-Scheinwerfer. Mit einer Farbtemperatur von 3.000 Kelvin strahlen sie warmes, weißes Licht aus. Die Lichtintensität der einzelnen Leuchtgruppen kann an verschiedene Lichtszenarien angepasst werden. Eines davon ist das sogenannte Nord-Szenario. Dabei werden mehrere Spitzlichter auf die Skulptur geworfen. Boden, Decke und Hintergrund sind dabei nur minimal beleuchtet. Das Gleichgewicht von Hell-Dunkel soll die Plastizität des Werkes wiederherstellen und ermöglicht, sowohl auf das einzelne Detail als auch auf die Harmonie des Ganzen eingehen zu können. Beim Süd-Szenario hingegen sind alle Leuchten eingeschaltete, wodurch die Skulptur gewissermaßen selbst zur Lichtquelle wird. Gewölbe und Boden haben dadurch eine etwas geringere Beleuchtungsstärke.

Niedrige Lichtwerte in der Basilika

 

„Der Faktor Licht ist für die Pietà sehr wichtig. Schon Michelangelo hatte sorgfältig darüber nachgedacht, wie bestmöglich mit sehr niedrigen Lichtwerten auszukommen ist. Er hat die Marmorflächen vorsichtig geglättet, so dass schon einige wenige Kerzen die Marmorgruppe zum Leuchten bringen konnten“, erklärt Pietro Zander, Direktor des Büros für Konservierung und Restaurierung am Petersdom. „Es ist das erste Mal, dass die die Pietà mit so großer Aufmerksamkeit beleuchtet wird.“

Michelangelo Buonarotti (1475 – 1564) schuf die Pietà, die sitzende Gottesmutter Maria, die den Leichnam ihres Sohnes nach der Kreuzabnahme in den Armen hält, zwischen 1498 und 99. Der Künstler selbst war damals erst 24 Jahre alt. Auffallend an der Darstellung ist die Jugendlichkeit Marias - sie erscheint fast jünger als ihr Sohn Jesus.

(vatican news)

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30. Oktober 2018, 10:26