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Kardinal Turkson Kardinal Turkson 

Vatikan: Chance zu Reform der Finanzmärkte nicht genutzt

Der entwicklungspolitische Vertreter des Vatikan, Kardinal Peter Turkson, bewertet die Jahre seit der globalen Finanzkrise 2008 als vertane Chance. Die Gelegenheit zu einer Reform der Weltwirtschaft sei nicht genutzt worden, sagte er auf der UNO-Konferenz für Handel und Entwicklung in Genf.

Besorgt über Hyperglobalisierung

 

Der wachsende Einfluss der Finanzmärkte für den persönlichen Wohlstand des größten Teils der Menschheit bleibe ein Haupthindernis für eine ganzheitliche Entwicklung.

Besorgt äußerte sich der Kardinal laut einer Pressemitteilung vom Donnerstag über eine „Hyperglobalisierung“ in der Veränderung des Verhältnisses zwischen Staaten und Unternehmen. Große Konzerne nutzten ihre Macht in Märkten und Lobbys, um Einfluss auf nationale und regionale Regulierungen zu nehmen, die für viele Entwicklungsbereiche entscheidend seien. Der Heilige Stuhl müsse sich zur Ethik des Wirtschafts- und Finanzsystems äußern, weil es bei Entwicklung um Menschen gehe, sagte Turkson.

Aus Sicht der katholischen Kirche unverzichtbar sei ein „Weg zurück zu einem globalen Finanzsystem, das wieder auf festen ethischen Prinzipien und deren täglicher Anwendung aufgebaut ist, auf Gerechtigkeit, Wahrheit, Fairness und Solidarität“, sagte der aus Ghana stammende Kardinal, der als Präfekt das vatikanische Dikasterium für die ganzheitliche Entwicklung des Menschen leitet.

(kap – sk)
 

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07. Juni 2018, 11:23