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Gemeinsam aus der Polykrise Gemeinsam aus der Polykrise  (Copyright 2011 Brett Jorgensen Photography)

Papst wirbt für Multilateralismus in Zeiten der „Polykrise“

Papst Franziskus hat erneut für den Multilateralismus geworben. Trotz einer „zunehmenden Irrelevanz der internationalen Gremien“ brauche es weiter einen entschlossenen Einsatz für Weltorganisationen, die das weltweite Gemeinwohl suchten.

Franziskus meldete sich mit einem Grußwort aus dem Gemelli-Krankenhaus zu Wort, wo er derzeit wegen einer Infektion der Atemwege und der Lunge behandelt wird. Gerichtet ist der am 26. Februar unterzeichnete Text an die Päpstliche Akademie für das Leben, die sich auf ihrer diesjährigen Vollversammlung mit dem Thema der Polykrisen befasst. Dazu findet diese Woche ein  im römischen Augustinianum statt.

Zum Nachhören - was der Papst geschrieben hat

Internationale Gremien vefehlen ursprüngliche Ziele

„Leider müssen wir eine zunehmende Irrelevanz der internationalen Gremien feststellen, die auch durch kurzsichtige, auf den Schutz partikulärer und nationaler Interessen ausgerichtete Haltungen untergraben werden“, schrieb der Papst. Dennoch gelte es weiter für wirksame Weltorganisationen einzutreten, die das weltweite Gemeinwohl, die Beseitigung von Hunger und Elend und die Verteidigung grundlegender Menschenrechte zu gewährleisten suchten. Damit werde ein Multilateralismus gefördert, der „nicht von sich ändernden politischen Umständen abhängig“ sei, betonte er weiter. Sein Aufbau sei „eine dringende Aufgabe, die die gesamte Menschheit betrifft“.

Polykrise

Die Menschheit befinde sich in einer dramatischen historischen Lage, griff Franziskus das Thema der „Polykrise“ auf: Kriege, Klimawandel, Energieprobleme, Epidemien, Migrationsphänomene und technologische Innovationen träfen zusammen. „Die Verflechtung dieser kritischen Themen, die gleichzeitig verschiedene Dimensionen des Lebens berühren, führt dazu, dass wir uns Fragen über das Schicksal der Welt und unser Verständnis von ihr stellen.“

Der Papst warb einmal mehr dafür, Krise als Chance für Wandel zu begreifen. Den ersten Schritt dabei bildeten Analyse und Selbstreflektion, es gehe darum, „unser Bild von der Welt und dem Kosmos genauer zu untersuchen“ und sich für Neues zu öffnen. So habe die Menschheit die Chance vergeudet, die Covid-Pandemie für eine „Veränderung der Gewissen und der soziale Praktiken“ zu nutzen, kritisierte der Papst rückblickend auf diese Zeit.

Gemeinsam hoffen und Lösungen suchen

In Zeiten der Krise gehe es zudem um die Suche nach neuen Erkenntnissen, so Franziskus, der dazu aufrief, der Wissenschaft „aufmerksam zuzuhören“. Er warb für einen interdisziplinären Austausch und nannte als Beispiel den französischen Jesuiten, Paläontologen, Anthropologen und Philosophen Teilhard de Chardin (1881-1955), der in einen Dialog mit verschiedenen Wissenschaften zu treten versucht habe (und damit zu seinen Lebzeiten auch im Vatikan nicht immer auf Verständnis gestoßen ist). Erneut kritisierte der Papst das technokratische, utilitaristische und neoliberale Paradigma, das global negative Auswirkungen habe. Hoffnung geben könne hingegen die Suche nach Austausch und das gemeinsame Suchen nach neuen Wegen. Als positives Beispiel nannte Franziskus hier auch die Weltsynode.

Hoffnung habe mit einer gemeinschaftlichen Dimension zu tun, erinnerte der Papst: „Auch wegen dieser gemeinschaftlichen Dimension der Hoffnung werden wir angesichts einer komplexen und globalen Krise aufgefordert, Instrumente mit globaler Reichweite zu schätzen“, ergänzte er.

(vatican news - pr)

 

 

 

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03. März 2025, 12:59