Papst an Medien: Kommunikation als Brücke in einer zerrissenen Welt
Mario Galgano - Vatikanstadt
Bei der Audienz vor Kommunikatoren aus aller Welt legte der Papst sein vorbereitetes Manuskript zur Seite und sprach frei. „Kommunikation ist nicht nur der Ausstieg, sondern auch die Begegnung mit dem anderen. Zu wissen, wie man kommuniziert, ist eine große Weisheit“, sagte er. Er betonte, dass Kommunikation „die Gesellschaft aufbaut, die Kirche aufbaut und bewirkt, dass alle vorankommen – solange sie wahr ist“. Franziskus rief die Anwesenden dazu auf, „in der Innerlichkeit und im Leben wahrhaftig zu sein“, und hob hervor: „Kommunikation ist eine göttliche Sache.“
Geschichten als Grundlage menschlicher Verbindung
Der irische Schriftsteller Colum McCann erinnerte in seiner Rede daran, dass Geschichten der kürzeste Abstand zwischen Menschen sind. „Ohne Geschichten können wir nicht kommunizieren, und ohne Kommunikation sind wir nichts“, sagte er vor einem beeindruckten Publikum in der Audienzhalle. McCann betonte die Macht der Erzählungen, den Lauf der Geschichte zu verändern, Menschen zu retten und neue Energie zu schaffen. In einer Zeit, die er als „außerordentlich menschlich und zutiefst unmenschlich“ zugleich beschrieb, appellierte er an die Kraft des Zuhörens und des Verstehens: „Nur so können wir mit Respekt und Mut beginnen, echte Veränderungen zu bewirken.“
Maria Ressa: Ein Aufruf zur Verteidigung der Demokratie
Eine eindringliche Warnung vor den Gefahren der digitalen Kommunikation brachte die philippinische Journalistin und Friedensnobelpreisträgerin Maria Ressa vor. „Die Technologie hat eine heimtückische Manipulation der Demokratie ermöglicht“, sagte sie und kritisierte das Geschäftsmodell der sozialen Medien, das auf Hass und Spaltung basiere. „Überwachungskapitalismus ist ein Verrat an der Menschenwürde“, so Ressa, die die Verantwortung der Kommunikatoren einforderte, sich für Wahrheit und Empathie einzusetzen.
Ein Netzwerk der Hoffnung und Wahrheit
Paolo Ruffini, der Präfekt des Dikasteriums für Kommunikation des Heiligen Stuhls, fasste die Ziele des Jubiläums zusammen: „Uns eint der Wunsch, zu den Wurzeln unserer Arbeit zurückzukehren und zu reflektieren, wie wir Hoffnung in einer Welt in der Krise kommunizieren können.“ Im Dialog zwischen Menschen und Maschinen, in der Suche nach Wahrheit und der Abwehr von Lügen liege eine der größten Herausforderungen unserer Zeit.
(vatican news)
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