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Angelus zum ersten Advent: Die Katechese im Wortlaut

Lesen Sie hier in einer Arbeitsübersetzung von Radio Vatikan, was Papst Franziskus bei seinem Mittagsgebet am ersten Advent gesagt hat.

Liebe Brüder und Schwestern, einen schönen Sonntag!

Am heutigen ersten Adventssonntag erzählt uns das Evangelium (Lk 21,25-28.34-36) von kosmischen Phänomenen, von Angst und Furcht, die die Menschheit erfasst hatten. In diesem Zusammenhang richtet Jesus ein Wort der Hoffnung an seine Jünger: „Richtet euch auf und erhebt eure Häupter; denn eure Erlösung ist nahe“ (V. 28). Das Anliegen des Meisters ist, dass sie ihre Herzen nicht beschweren (vgl. V. 34), sondern wachsam sind und das Kommen des Menschensohns erwarten.

Die Aufforderung Jesu lautet: Erhebt eure Häupter und bewahrt euch ein leichtes und wachsames Herz.

In der Tat sind viele Zeitgenossen Jesu angesichts der katastrophalen Ereignisse, die um sie herum geschehen – Verfolgungen, Konflikte, Naturkatastrophen – von Furcht erfüllt und glauben, dass das Ende der Welt bevorsteht. Ihre Herzen sind von Angst beschwert. Jesus aber will sie von den Ängsten und falschen Überzeugungen befreien, indem er ihnen zeigt, wie sie in ihrem Herzen wachsam bleiben und in dem, was um sie herum passiert, den Plan Gottes erkennen können, der selbst in den dramatischsten Ereignissen der Geschichte das Heil wirkt. Deshalb schlägt er ihnen vor, ihren Blick zum Himmel zu richten, um die Dinge auf der Erde zu verstehen: „Richtet euch auf und erhebt eure Häupter“ (V. 28). Das ist schön: Richtet euch auf und erhebt eure Häupter!

Brüder und Schwestern, der Rat Jesu ist auch für uns wichtig: „Nehmt euch in Acht, dass die Sorgen des Alltags eure Herzen nicht beschweren“ (V. 34). Wir alle fragen uns in so vielen Momenten des Lebens: Wie können wir ein „leichtes“ Herz haben; ein Herz, das wach ist und frei? Ein Herz, das sich nicht von der Traurigkeit erdrücken lässt? Die Traurigkeit ist eine hässliche Sache. Es kann nämlich vorkommen, dass Angst, Furcht und Sorgen um unser persönliches Leben oder um das, was heute in der Welt geschieht, wie Felsbrocken auf uns lasten und uns mutlos machen. Wenn die Sorgen unser Herz so sehr belasten, dass wir Gefahr laufen, uns in uns selbst zu verschließen, lädt uns Jesus dagegen ein, das Haupt zu erheben, auf seine Liebe zu vertrauen, die uns retten will und die uns in jeder Situation unseres Daseins nahe ist; er lädt uns ein, Raum zu schaffen für ihn, damit wir wieder Hoffnung haben.

Fragen wir uns also: Ist mein Herz schwer, weil es von Angst, Sorgen und Zukunftsängsten belastet wird? Gelingt es mir, die täglichen Ereignisse und die Wechselfälle der Geschichte mit den Augen Gottes zu betrachten, im Gebet, mit einem erweiterten Horizont? Oder lasse ich mich von der Verzagtheit überwältigen? Möge diese Adventszeit eine kostbare Gelegenheit sein, unseren Blick auf den Herrn zu richten, der unsere Herzen erhellt und uns auf unserem Weg begleitet.

Rufen wir nun die Jungfrau Maria an, die auch in Zeiten der Prüfung bereit war, den Plan Gottes anzunehmen.

(vaticannews - übersetzung: silvia kritzenberger)

 

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01. Dezember 2024, 12:31