Papstbuch über Hoffnung in Zeiten von Krieg, Klimakrise, Flucht
Die italienische Zeitung „La Stampa“ veröffentlichte am Sonntag Auszüge aus dem von Hernan Reyes Alcaide (Edizioni Piemme) herausgegebenen Buch, das am Dienstag bereits in Italien, Spanien und Lateinamerika erscheint. Publikationen in weiteren Ländern sollen folgen.
Globalisierung der Nächstenliebe und Zusammenarbeit
Papst Franziskus äußert sich darin unter anderem zum Thema Migration, zum Nahost-Konflikt und zum Krieg in der Ukraine. Mit Blick auf Migration weltweit spricht er sich dafür aus, dass Länder das Problem gemeinsam und in allen Etappen der Migration angehen müssten. So gelte es etwa die Herkunftsländer zu stärken und dort „Raum für eine echte Entwicklung“ zu schaffen, um Menschen dort eine Zukunft zu ermöglichen. Franziskus wirbt für ein gerechteres Wirtschaftssystem, das insbesondere die Ausgangsländer der Hauptmigrationsströme einbeziehen müsse.
Angesichts der Herausforderung der Migration „kann kein Land allein gelassen werden, und niemand kann auf die Idee kommen, das Problem isoliert durch restriktivere und repressivere Gesetze anzugehen, die manchmal unter dem Druck der Angst oder auf der Suche nach Wahlvorteilen erlassen werden“, erinnert der Papst. „Im Gegenteil, so wie wir feststellen, dass es eine Globalisierung der Gleichgültigkeit gibt, müssen wir mit einer Globalisierung der Nächstenliebe und der Zusammenarbeit reagieren, damit die Bedingungen der Migranten humanisiert werden.“
Kriege in der Ukraine und in Nahost
Der Papst verweist in dem Buch auf die Lage in Europa. „Die immer noch offene Wunde des Krieges in der Ukraine hat vor allem in den ersten Monaten des Konflikts dazu geführt, dass Tausende Menschen ihre Häuser verlassen haben“, so Franziskus. „Aber wir haben auch die uneingeschränkte Aufnahme vieler Grenzländer erlebt, wie im Fall Polens“, lobt Franziskus. Mit Blick auf Nahost nennt er Jordanien und Libanon, die ihre Türen für Geflüchtete geöffnet hätten.
Mit Blick auf die humanitären Folgen des eskalierten Nahostkonfliktes verweist Franziskus auf „diejenigen, die den Gazastreifen inmitten der Hungersnot verlassen, die ihre palästinensischen Brüder und Schwestern angesichts der Schwierigkeit, Lebensmittel und Hilfsgüter in ihr Gebiet zu bringen, getroffen hat“. Der Papst spricht sich dafür aus, die aktuellen Ereignisse im Gazastreifen eingehend zu untersuchen. „Nach Ansicht einiger Experten weist das Geschehen in Gaza die Merkmale eines Völkermords auf. Wir sollten sorgfältig prüfen, ob es in die von Juristen und internationalen Gremien formulierte technische Definition passt.“
Israel, dessen Kriegsführung gegen die Terrorgruppe Hamas im Gazastreifen manche Kritiker als Genozid bezeichnen, erwähnt der 87-Jährige nicht direkt. Der israelische Botschafter beim Heiligen Stuhl, Yaron Sideman, bekräftigte derweil am Sonntag in einer , dass Israel seit dem Hamas-Angriff am 7. Oktober „sein Recht auf Selbstverteidigung“ ausübe.
Mehr Auszüge hier auf Italienisch.
(vatican news/kap – pr)
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