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Die ökumenische. Gebetswache im Vatikan Die ökumenische. Gebetswache im Vatikan

Papst hält ökumenische Gebetswache im Vatikan

Am Jahrestag der Eröffnung des Zweiten Vatikanischen Konzils hat Franziskus auf dem Platz der ersten Märtyrer in Rom mit Synodenteilnehmern und Delegierten anderer christlicher Gemeinschaften eine ökumenische Gebetsvigil gehalten. In seiner schriftlich überreichten Predigt bezeichnet das Kirchenoberhaupt die derzeit in Rom tagende Weltsynode als „eine Gelegenheit, die Mauern zu überwinden, die noch zwischen uns bestehen.“

Silvia Kritzenberger - Vatikanstadt

Der Platz der Protomärtyrer in Rom ist der Ort, an dem Petrus der Überlieferung nach den Märtyrertod gestorben ist. Und hier, vor dieser geschichtsträchtigen Kulisse, waren Synodenteilnehmer und Delegierte anderer christlicher Gemeinschaften an diesem Freitag zusammengekommen, um mit Papst Franziskus eine ökumenische Gebetswache zu halten.

Die Gebetswache mit dem Papst
Die Gebetswache mit dem Papst
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Mit dem Treffen im Vatikan sollte auch an die Eröffnung des erinnert werden, das – wie Franziskus betonte – „den offiziellen Eintritt der katholischen Kirche in die ökumenische Bewegung markiert“.

Am 11. Oktober gedenkt die katholische Kirche auch Papst Johannes des XXIII. An jenem Tag vor 61 Jahren - im Jahr 1962 - eröffnete dieser Papst das Zweite Vatikanische Konzil – und schrieb damit Kirchengeschichte.

Papst Franziskus an diesem Freitag
Papst Franziskus an diesem Freitag

 

Eingeleitet wurde die Gebetsandacht von den Klängen des „Adsumus Sancte Spiritus“: dem Gebet, das die Konzilsväter beim Zweiten Vatikanischen Konzil vor jeder Sitzung zu beten pflegten. Auf dem in das Licht der Abenddämmerung gehüllten Platz, hatten sich viele Gläubige mit Kerzen in den Händen eingefunden.

Als Inspiration dienten zwei konziliare Texte dieses Konzils: die dogmatische Konstitution und das Dekret über den Ökumenismus . Im Rahmen der Lob- und Fürbittgebete trugen Vertreter verschiedener Religionsgemeinschaften verschiedene Passagen daraus vor.

Eindrücke von der Gebetswache
Eindrücke von der Gebetswache

 

Einheit: ein unvorhersehbares Geschenk

Einheit der Christen und Synodalität hingen zusammen, betont Franziskus gleich zu Beginn seiner Predigt, die er bei dem Treffen in schriftlicher Form überreicht hat. Die Einheit sei „eine Gnade, ein unvorhersehbares Geschenk, und der „wahre Protagonist“ seien nicht wir, sondern der Heilige Geist, der uns zu einer tieferen Gemeinschaft führe.

Papst Franziskus
Papst Franziskus

Und die Einheit sei auch „ein Weg“, der „im gegenseitigen Dienst, im Dialog des Lebens, in der Zusammenarbeit aller Christen“ wachse: „einer Karawane von Brüdern und Schwestern“.

Wörtlich heißt es im Predigttext des Papstes:

„Die Synode hilft uns gerade, die Schönheit der Kirche in der Vielfalt ihrer Gesichter wiederzuentdecken. … Die Einheit der Christen ist Harmonie in der Vielfalt der Charismen, die der Heilige Geist zur Auferbauung aller Christen hervorbringt. … Wir müssen den Weg der Einheit gehen, aus Liebe zu Christus und zu allen Menschen, denen zu dienen wir gerufen sind. Lassen wir uns auf diesem Weg niemals von Schwierigkeiten aufhalten! Vertrauen wir auf den Heiligen Geist, der zu einer Einheit drängt, die eine Harmonie bunter Vielfalt ist.“

Synodenteilnehmer und Vertreter verschiedener christlicher Gemeinschaften trugen die Gebete und Lesungen vor
Synodenteilnehmer und Vertreter verschiedener christlicher Gemeinschaften trugen die Gebete und Lesungen vor

 

Die ökumenische Bewegung sei aus dem Wunsch heraus entstanden, „gemeinsam Zeugnis abzulegen, gemeinsam mit den Anderen und nicht getrennt voneinander oder schlimmer noch gegeneinander,“ stellt der Papst heraus.

Momentaufnahme von der Vigil
Momentaufnahme von der Vigil

 

„An diesem Ort hier erinnern uns die Protomärtyrer daran, dass heute in vielen Teilen der Welt Christen unterschiedlicher Glaubenstraditionen ihr Leben gemeinsam für den Glauben an Jesus Christus hingeben und damit eine Ökumene des Blutes leben. Ihr Zeugnis ist stärker als jedes Wort, denn die Einheit kommt vom Kreuz des Herrn,“ betont Franziskus, der immer wieder daran erinnert, dass es heute sogar noch mehr Märtyrer gebe als in den ersten Jahrhunderten des Christentums, in seinem Predigttext.

Mit Blick auf die Weltsynode, die noch bis zum 27. Oktober im Vatikan tagt, gibt Franziskus den Teilnehmern abschließend noch folgenden Denkanstoß:

„Bevor wir diese Versammlung begonnen haben, haben wir eine Bußfeier abgehalten. Heute wollen wir auch unsere Scham für den Skandal der Spaltung der Christen zum Ausdruck bringen, für das Ärgernis, dass wir nicht gemeinsam Zeugnis für Jesus, unseren Herrn, ablegen. Diese Synode ist eine Gelegenheit, das zu verbessern und die Mauern zu überwinden, die noch zwischen uns bestehen. Konzentrieren wir uns auf die gemeinsame Grundlage unserer gemeinsamen Taufe, die uns dazu anspornt, missionarische Jünger Christi zu werden, mit einer gemeinsamen Sendung. Die Welt braucht ein gemeinsames Zeugnis, es ist wichtig für die Welt, dass wir unserer gemeinsamen Sendung treu bleiben.“

Papst Franziskus bei der ökumenischen Gebetswache im Vatikan
Papst Franziskus bei der ökumenischen Gebetswache im Vatikan

 

(vaticannews – skr)
 

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11. Oktober 2024, 20:41