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Jakarta, am Donnerstag Jakarta, am Donnerstag

„Ihr seid kleine, leuchtende Sterne“

Wenn es um das Thema Armut geht, kann Papst Franziskus richtig poetisch werden. Das hat sich auch an diesem Donnerstag in Jakarta gezeigt.

Stefan von Kempis – Vatikanstadt

Im Gebäude der indonesischen Bischofskonferenz traf sich der Papst, der 2013 mit den Worten „Wie gern hätte ich eine arme Kirche, und für die Armen!“ ins Amt gestartet ist, mit alten, kranken, gebrechlichen, auf die eine oder andere Weise eingeschränkten Menschen. Eine Rede war dabei eigentlich nicht vorgesehen. Doch Franziskus hielt trotzdem eine.

„Ihr seid kleine, leuchtende Sterne am Himmel dieses Archipels – die wertvollsten Glieder dieser Kirche, ihre Schätze, wie der gemarterte Diakon St. Laurentius uns seit den ersten Jahrhunderten des Christentums lehrt. (…) Gott hat jeden Menschen mit einzigartigen Fähigkeiten geschaffen, um die Vielfalt unserer Welt zu bereichern.“

Laurentius war im 3. Jahrhundert Diakon in Rom. Während einer Christenverfolgung soll ihn Kaiser Valerian dazu aufgefordert haben, die „Schätze der Kirche“ herauszurücken. Daraufhin soll Laurentius ihm die Armen als „die wahren Schätze der Kirche“ präsentiert haben. Valerian ließ Laurentius daraufhin töten.

In der Olympiade des Lebens Weltmeister im Lieben werden

Franziskus, der sich seit Mittwoch in Indonesien aufhält, bezog sich in seiner Stegreif-Rede aber nicht nur auf die Antike, sondern auch auf die Aktualität – genauer: auf die derzeit in Paris stattfindenden Paralympischen Spiele.

Der Papst trifft arme und kranke Menschen in Jakarta - ein Bericht von Radio Vatikan

„Wenn wir uns gemeinsam den Schwierigkeiten stellen, wenn wir alle unser Bestes geben und jeder seinen einzigartigen Beitrag leistet, dann bereichert uns das und hilft uns, Tag für Tag zu entdecken, wie viel unser Zusammensein wert ist, in der Welt, in der Kirche, in der Familie. (…) Wir alle sind aufgerufen, in der großen Olympiade des Lebens gemeinsam Weltmeister der Liebe zu werden.“

„Wir alle brauchen einander, und das ist nichts Schlechtes“

Dass arme und an den Rand gedrückte Menschen auf andere angewiesen sind, hat auch sein Gutes, wie der Papst dann ausführte.

„Wir alle brauchen einander, und das ist nichts Schlechtes: Es hilft uns, immer besser zu verstehen, dass die Liebe das Wichtigste in unserem Leben ist. Zu erkennen, wie viele gute Menschen es um uns herum gibt. Es erinnert uns auch daran, wie sehr der Herr uns alle liebt, über alle Grenzen und Schwierigkeiten hinweg. Jeder von uns ist einzigartig in seinen Augen, in den Augen des Herrn, und er vergisst uns nie: nie. Erinnern wir uns daran, damit unsere Hoffnung lebendig bleibt und wir uns unermüdlich dafür einsetzen, unser Leben zu einem Geschenk für andere zu machen.“

(vatican news)

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05. September 2024, 08:50