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Franziskus während des Interviews Franziskus während des Interviews  (Society of Jesus, Chinese Province)

Papst Franziskus würde gern nach China reisen

Papst Franziskus hat im Interview mit einem chinesischen Jesuiten bestätigt, gerne nach China reisen zu wollen. „Ja, ich habe Lust dazu“, sagte er auf eine entsprechende Frage von Pater Pedro Chia, dem Leiter des Pressebüros der chinesischen Provinz der Gesellschaft Jesu.

Der Orden, dem auch Papst Franziskus angehört, veröffentlichte das Interview von einer Viertelstunde Länge in seinen sozialen Netzwerken. Das Kirchenoberhaupt äußerte den Wunsch, das Marienheiligtum in Shesan zu besuchen, und erwähnte bei der Gelegenheit, er habe eine Kopie des dortigen Gnadenbildes in seiner Residenz.

Hier zum Hören:

Chinesen sind â€žMeister des Wartens und der Geduld“

Darüber hinaus würde Franziskus in China gerne die Bischöfe und das Volk Gottes treffen, „die so viel durchgemacht haben und treu geblieben sind", sagte der Papst in dem Gespräch. Das ganze chinesische Volk sei „Meister des Wartens und der Geduld": „Sie haben das ,Virus der Hoffnung', und das ist etwas sehr Schönes", formulierte Franziskus und lud dazu ein, das Erbe dieses „großen Volkes“ mit Geduld weiterzutragen. Auf dem Weg über das Interview spendete der Papst Menschen in China seinen Segen.

Das Gnadenbild von Sheshan
Das Gnadenbild von Sheshan

„Wenn man alles selber machen will, funktioniert es nicht“

Weitere Themen des Gesprächs war Zeitmanagement, der Umgang mit Kritik und Widerstand in der Kirche sowie der Reichtum des jesuitischen Charismas. Franziskus würdigte die Fähigkeit, delegieren zu können: „Wenn man alles selber machen will, funktioniert es nicht", erläuterte er. Bevor Entscheidungen fallen, brauche es Zusammenarbeit, Zuhören und Beratung. „Ich habe keine Geheimnisse, ich tue, was ich tun muss, und zwar mit der Hilfe aller", sagte der Papst.

Kritik hilft

Kritik bezeichnete er als „immer hilfreich“. Sogar dann, wenn sie „nicht konstruktiv ist, hilft sie immer, weil sie zum Nachdenken darüber anregt, wie man handeln soll", so Franziskus. Auf die Frage nach einem „tröstlichen Erlebnis“ in seinem Amt sagte er, es gebe viele davon. Gott mache „sich selbst mit Trost gegenwärtig ", auch in schwierigen Situationen, so Franziskus. „Es ist ein Wunder, was der Herr tut."

Was die Herausforderungen seines Pontifikats betrifft, verwies der Papst auf die Kriege in der Ukraine, in Myanmar und in Palästina. „Ich versuche immer, sie mit Dialog zu lösen, und wenn das nicht klappt, mit Geduld - und immer mit einem Sinn für Humor", sagt er.

Die Wallfahrtskirche von Sheshan
Die Wallfahrtskirche von Sheshan

Das Interview zwischen dem chinesischen und dem argentinischen Jesuiten fand in der Privatbibliothek des Apostolischen Palastes bereits am vergangenen 24. Mai statt, dem Fest der Muttergottes von Sheshan. Die Veröffentlichung erfolgte an diesem Freitag. 

Keine diplomatischen Beziehungen

Der Heilige Stuhl und China unterhalten keine diplomatischen Beziehungen. Seit 2018 ist ein Abkommen in Kraft, das die einvernehmliche Ernennung von Bischöfen in China zwischen Peking und dem Papst regelt. In diesem Herbst stünde die dritte Verlängerung des Abkommens an.

Eine Papstreise in ein Land, mit dem der Heilige Stuhl keine diplomatischen Beziehungen unterhält, wäre ungewöhnlich. Bisher konnte kein Papst China besuchen. Üblicherweise braucht es, damit eine Apostolische Visite zustande kommen kann, eine Einladung sowohl der örtlichen Regierung als auch der Bischofskonferenz.

(vatican news - gs)

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09. August 2024, 12:48