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Franziskus bei der Audienz an diesem Freitag Franziskus bei der Audienz an diesem Freitag  (Vatican Media)

Papst Franziskus: Was in der Erziehung wichtig ist

Eine eigenwillige Definition für den Begriff „Erziehung“ hat Papst Franziskus, selbst ein früherer Lehrer an Jesuitenschulen, an diesem Freitag gegeben: „Echte Erziehung bedeutet, junge Leute zu begleiten, damit sie im Dienst an anderen … herausfinden, wie man zum Gemeinwohl beiträgt“, heißt es in dem Redetext, der den Besuchern ausgehändigt wurde.

Franziskus empfing im Vatikan einen internationalen Verband des Jesuitenordens für Bildungsseelsorge. Der hl. Ignatius, Gründer des Ordens, dem auch der Papst selbst angehört, habe im 16. Jahrhundert schnell entdeckt, was für ein „immenses Evangelisierungspotential“ im Schul- und Bildungswesen stecke. Im Lauf der Zeit hätten Jesuitenschulen Großes geleistet; doch sei nicht „die akademische und intellektuelle Strenge“ das Entscheidende, sondern dass Jesus im Mittelpunkt stehe.

„Der neue Globale Bildungspakt, für den ich mich einsetze, zielt genau darauf ab: dass das Engagement im Bereich Schule und Bildung junge Menschen dazu anleitet, nicht nur auf ihren persönlichen Erfolg hinzuarbeiten, sondern die wahre Fülle des Lebens zu entdecken, wenn sie ihre persönlichen Gaben und Fähigkeiten in Zusammenarbeit mit anderen für den Aufbau einer menschlicheren und brüderlicheren Gesellschaft und Welt einsetzen.“

Zum Nachhören

Von der Ich- zur Wir-Kultur

Man müsse von einer „Ich-Kultur“ zu einer „Wir-Kultur“ übergehen, so Franziskus. Die Qualität von Bildung dürfe nicht an ihren „wirtschaftlichen Ergebnissen“ gemessen werden, sondern daran, ob sie eine „Humanisierung“ erreiche. Das bedeute, den Menschen in den Mittelpunkt des Prozesses zu stellen. Das war kein Gegensatz zur zuvor erhobenen Forderung, dass Jesus im Zentrum stehen müsse, denn Jesus sei ja „der Mensch für andere schlechthin, der wahre Mensch mit und für andere“.

Ausgesprochen wichtig findet es Franziskus, dass die Lehrenden und Erziehenden durch ihr gutes Beispiel wirken – und dass sie „eine wirkliche Beziehung zum Herrn“ haben. „Darauf müssen wir bestehen.“ Im übrigen riet er zur Geduld.

 

„Sogar Jesus hat anfangs bei seinen Jüngern keine guten Ergebnisse erzielt...“

„Erziehung ist eine langfristige Aufgabe, die Geduld erfordert und bei der die Ergebnisse sich manchmal nicht deutlich zeigen; sogar Jesus hatte anfangs keine guten Ergebnisse bei seinen Jüngern, aber er war geduldig… und er ist weiterhin geduldig mit uns, um uns zu lehren, dass Erziehung bedeutet, zu warten, auszuharren und liebevoll, aber insistent zu sein.“

(vatican news – sk)
 

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24. Mai 2024, 10:48