Papst: Das Evangelium „in jedem Umfeld bezeugen“
Mario Galgano - Vatikanstadt
Der diesjährige Weltmissionssonntag überschneidet sich zeitlich mit dem zweiten Teil der Weltsynode im Oktober. Wie Franziskus in seiner Botschaft, die an diesem Freitag veröffentlicht wurde, hervorhebt, gehe es auch bei der Synode über die Synodalität um die Verkündigung des Evangeliums in der Welt von heute. Er wolle den Missionaren und Missionarinnen danken, „die dem Ruf Christi gefolgt sind und alles verlassen haben, um fern ihrer Heimat die Frohe Botschaft dorthin zu bringen, wo die Menschen sie noch nicht oder erst vor kurzem empfangen haben“, hält das katholische Kirchenoberhaupt in der Botschaft fest. Franziskus fügt an:
„Liebe Freunde, eure großherzige Hingabe ist ein konkreter Ausdruck des Einsatzes für die Mission ad gentes, die Jesus seinen Jüngern anvertraut hat: ,Darum geht und macht alle Völker zu meinen Jüngern´ (Mt 28,19). Beten wir also weiterhin und danken wir Gott für die neuen und zahlreichen missionarischen Berufungen zum Dienst der Evangelisierung bis an die Enden der Erde.“
Universale Sendung
Jeder Christ sei gerufen, das Evangelium „in jedem Umfeld zu bezeugen und mitzuwirken an dieser universalen Sendung“, so dass die ganze Kirche beständig mit ihrem Herrn und Meister zu den „Kreuzungen der Straßen“ der heutigen Welt hinausgehe. Jesus klopfe weiter an die Tür, „aber von innen, damit wir ihn hinauslassen!“, so der Papst.
Er rufe alle dazu auf, „jede Eucharistiefeier in all ihren Dimensionen, insbesondere in der eschatologischen und missionarischen, intensiver mitzuerleben“, so Franziskus weiter. Auch bekräftige er in diesem Zusammenhang, dass man nicht zum eucharistischen Mahl hintreten könne, „ohne uns in die Bewegung der Sendung hineinziehen zu lassen, die vom Innersten Gottes selbst ausgehend darauf abzielt, alle Menschen zu erreichen“. Die eucharistische Erneuerung, die viele Ortskirchen in der Post-Covid-Zeit „in lobenswerter Weise fördern“, solle grundlegend sein, „um den missionarischen Geist in einem jeden Gläubigen wiederzuerwecken“, so die Hoffnung des Papstes: „Wie viel gläubiger und beherzter sollten wir bei jeder Messe den Ausruf sprechen: ´Deinen Tod, o Herr, verkünden wir, und deine Auferstehung preisen wir, bis du kommst in Herrlichkeit!´â€œ
Vorbereitung auf das Heilige Jahr 2025
In dieser Perspektive wolle er in diesem Jahr – und gerade zur Vorbereitung auf das Heilige Jahr 2025 – alle einladen, auch und vor allem die Teilnahme an der Messe wie auch das Gebet für den Evangelisierungsauftrag der Kirche zu intensivieren.
Als dritten und letzten Punkt weist der Papst in seiner Botschaft darauf hin, dass der Missionsauftrag an alle gerichtet sei. in einer von Spaltungen und Konflikten zerrissenen Welt sei das Evangelium Christi die sanfte und kraftvolle Stimme, so Franziskus. Die Frohe Botschaft rufe die Menschen dazu auf, „einander zu begegnen, sich gegenseitig als Geschwister anzuerkennen und sich an der Harmonie zwischen den Unterschieden zu erfreuen“.
Die Sendung zu allen erfordere deshalb das Engagement aller. Es sei daher nötig, den eingeschlagenen Weg hin zu einer ganz synodal-missionarischen Kirche im Dienste des Evangeliums weiterzugehen. „Die Synodalität an sich ist missionarisch, und umgekehrt ist die Mission immer synodal“, schreibt Franziskus in seiner Botschaft.
Hintergrund
Der Weltmissionssonntag würdigt die missionarische Tätigkeit der Weltkirche und fördert Solidaritäts- und Unterstützungsprojekte in der ganzen Welt. Eingerichtet wurde der Weltmissionssonntag 1926 von Papst Pius XI. Er ist der missionarischen Solidarität gewidmet und will die gesamte Kirche als Instrument der Nächstenliebe in der Welt einbeziehen. Seit 1963 wird jeder Weltmissionstag durch eine päpstliche Botschaft definiert, die seine Absichten verkündet und die grundlegenden Themen vertieft.
Der Weltmissionssonntag wird dieses Jahr am 20. Oktober 2024 begangen, in Deutschland erst eine Woche später, am 27. Oktober, als Höhepunkt eines ganzen Monats der Weltmission.
(vatican news)
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