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Blick in die Audienzhalle an diesem Mittwoch Blick in die Audienzhalle an diesem Mittwoch

Generalaudienz: Papst mahnt Verantwortung für Umwelt an

Bei seiner Generalaudienz an diesem Mittwoch hat Franziskus die Gier der Menschen verurteilt, die der Welt großen Schaden zufügt. „Die Unersättlichkeit, mit der wir in den letzten Jahrhunderten die Güter des Planeten an uns gerissen haben, gefährdet die Zukunft aller“, warnte der Papst. In seiner Katechese benannte er auch verschiedene Formen dieser Unersättlichkeit, die von der Völlerei bis zur Zerstörung des Planeten gehen kann.

In der Fortsetzung der am 27. Dezember begonnenen Katechesenreihe über Tugenden und Laster befasste sich Franziskus mit einem Übel, das vor allem in Wohlstandsgesellschaften häufig auftritt: Völlerei, also unmäßiges Essen und Trinken.

„Jesus sagt hier ganz klar, dass das, was sozusagen das Gute oder Schlechte an einer Speise ausmacht, nicht die Speise selbst ist, sondern die Beziehung, die wir zu ihr haben. Man kann ja auch sehen, wenn ein Mensch eine ungeordnete Beziehung zum Essen hat. Man sieht es daran, wie er isst. Er schlingt alles in sich hinein und wird nie satt; er hat keine gute Beziehung zum Essen, sondern ist ein Sklave des Essens“, sagte der Papst.

Hier zum Nachhören

 

Das Gleichnis der Hochzeit zu Kana zeige, dass Jesus sehr wohl Verständnis gehabt habe für das, was den Menschen Freude macht. Obwohl ihn viele dafür kritisiert hätten, sei er Sündern gegenüber immer wohlwollend gewesen, habe sogar mit ihnen gegessen.

Blick in die Audienzhalle an diesem Mittwoch
Blick in die Audienzhalle an diesem Mittwoch

 

Jesus habe eine gelassene Beziehung zum Essen hergestellt, die geschätzt werden sollte, vor allem in den Gesellschaften, in denen viele Ungleichgewichte und viele Pathologien auftreten, schlug der Papst den Bogen in unsere Zeit.

„Man isst zu viel oder zu wenig. Die Menschen essen oft aus Einsamkeit. Essstörungen sind auf dem Vormarsch: Magersucht, Bulimie, Fettleibigkeit... Und Medizin und Psychologie versuchen, diese ungesunde Beziehung zum Essen zu bekämpfen.“

Papst Franziskus
Papst Franziskus

 

Franziskus verwies auf den Zusammenhang zwischen psychischem Ungleichgewicht und der Art und Weise, wie man isst. Wir müssten essen, um zu leben, und nicht leben, um zu essen, erinnerte der Papst.

„Das Essen ist der Ausdruck von etwas Innerem: die Neigung zur Ausgewogenheit oder zur Maßlosigkeit; die Fähigkeit, zu danken oder der arrogante Anspruch auf Autonomie; die Empathie derer, die die Nahrung mit den Bedürftigen teilen, oder der Egoismus jener, die alles für sich selbst horten. Folgende Frage ist sehr wichtig: Sag mir, wie du isst, und ich sage dir, welche Seele du hast. In der Art, wie man isst, zeigt sich unser Inneres, unsere Gewohnheiten, unsere psychische Haltung.“

Von der Völlerei zur Raffgier

„Aus gesellschaftlicher Sicht ist die Völlerei vielleicht das gefährlichste Laster, das den Planeten tötet.“

Und diese Unmäßigkeit habe - über das Essen hinaus - auch eine gesellschaftliche Dimension, die in der Ausbeutung der Ressourcen unseres Planeten zutage trete, so die Warnung des Papstes.

„Aus gesellschaftlicher Sicht ist die Völlerei vielleicht das gefährlichste Laster, das den Planeten tötet. Denn die Sünde jener, die sich ein Stück Kuchen gönnen, richtet alles in allem keinen großen Schaden an. Die Unersättlichkeit aber, mit der wir in den letzten Jahrhunderten die Güter des Planeten an uns gerissen haben, gefährdet die Zukunft aller. Wir haben alles an uns gerafft, um Herr über alles zu werden, obwohl alles in unsere Obhut gegeben wurde, und nicht, damit wir es ausbeuten.“

Franziskus nach dem Betreten der vatikanischen Audienzhalle
Franziskus nach dem Betreten der vatikanischen Audienzhalle

 

Bezeichnend sei hier auch, dass man im gesellschaftlichen Leben heute weniger von „Menschen“, denn von „Verbrauchern“ spreche.

Abschließend fand Franziskus noch folgende deutliche Worte gegen die Umweltzerstörung:

„Wir wurden geschaffen, um ,eucharistische' Männer und Frauen zu sein, fähig zur Danksagung, diskret im Umgang mit der Erde. Doch stattdessen gibt es da die Gefahr, dass wir uns in ,Raubtiere' verwandeln, und jetzt merken wir, dass diese Form der ,Völlerei' in der Welt viel Schaden anrichtet. Bitten wir den Herrn, dass er uns beisteht auf dem Weg zur Nüchternheit, damit wir unser Leben nicht von den Formen der Völlerei beherrschen lassen."

Schweizergardisten im Dienst an diesem Mittwoch
Schweizergardisten im Dienst an diesem Mittwoch

 

(vaticannews - skr)
 

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10. Januar 2024, 12:16

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