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Franziskus bei seinem Gespräch mit N+ Franziskus bei seinem Gespräch mit N+ 

Papst: „Ich will in Maria Maggiore begraben werden“

Papst Franziskus will nach seinem Tod in der römischen Basilika Santa Maria Maggiore begraben werden. Das sagte er in einem Interview mit dem mexikanischen Sender N+. Die entsprechende Grablege sei schon „vorbereitet“, so der Papst.

Stefan von Kempis – Vatikanstadt

Franziskus wird in vier Tagen 87 Jahre alt. Der übliche Bestattungsort für Petrusnachfolger ist seit Jahrhunderten die vatikanische Petersbasilika, wo Anfang Januar auch der emeritierte Papst Benedikt XVI. beigesetzt worden ist. Franziskus begründete seinen Bestattungswunsch mit seiner „großen Verehrung“ für die römische Marienbasilika. „Früher ging ich, wenn ich in Rom war, immer am Sonntagmorgen dorthin... Es gibt eine sehr starke Verbindung.”

Santa Maria Maggiore in Rom ist eine der vier Hauptkirchen der Ewigen Stadt und eine der ältesten Marienkirchen der Welt. In ihr wird die alte Marienikone Salus Populi Romani aufbewahrt. Vor ihr betet Papst Franziskus vor und nach jeder Auslandsreise seines Pontifikats. Damit stützt sich der Papst, der dem Jesuitenorden angehört, auf eine jahrhundertealte Tradition von Missionaren seines Ordens.

Franziskus vor der Marienikone in Santa Maria Maggiore
Franziskus vor der Marienikone in Santa Maria Maggiore

Derzeit kein Gedanke an Rücktritt

In dem Gespräch machte der Papst auch deutlich, dass er trotz seiner angeschlagenen Gesundheit derzeit nicht an Rücktritt denke. Er würdigte aber das Beispiel Benedikts XVI.; Franziskus‘ Amtsvorgänger war 2013 als erster Papst der Neuzeit von seinem Amt zurückgetreten. „Ich habe Benedikts Mut gesehen, als er ‘Genug!’ gesagt hat, und das tut mir als Beispiel gut. Ich bitte den Herrn, ‘Genug’ zu sagen – aber irgendwann, wenn Er es will.”

Das Apsismosaik von Santa Maria Maggiore
Das Apsismosaik von Santa Maria Maggiore

„Benedikt XVI. war ein großer Mann“

Den Ritus für die Beisetzung von Päpsten habe er „sehr vereinfacht”, gab Franziskus an. „Es musste getan werden.” Auf die Beziehung zu seinem Vorgänger Benedikt angesprochen, sprach Franziskus von einem „sehr engen” Verhältnis. „Er hat mir immer geholfen, und er war dabei sehr großzügig. Ich hatte auch die Gnade, mich von ihm verabschieden zu können... Er war bei klarem Verstand, aber er konnte nicht mehr sprechen, und er hielt meine Hand. Es war ein schöner Abschied... Und dann ist er drei Tage später gestorben. Ein großer Mann... Ich bewundere ihn.” Allerdings spüre er seit Benedikts Tod am Silvestertag 2022 keine große Veränderung, was sein Pontifikat angehe.

Franziskus im Januar 2023 vor der Beisetzung seines Vorgängers Benedikt XVI.'
Franziskus im Januar 2023 vor der Beisetzung seines Vorgängers Benedikt XVI.'

Nächstes Jahr Reise nach Belgien geplant

In dem Interview kündigte Papst Franziskus für das kommende Jahr außerdem eine Reise nach Belgien an: „Die ist schon gesichert”. Ein Datum nannte er nicht. Außerdem gebe es Pläne zu einer Reise nach Polynesien sowie in seine Heimat Argentinien. Der neue Präsident Javier Milei habe ihn zu einem Besuch eingeladen. Dass der neue Staatschef ihn zuvor im Wahlkampf angegriffen hatte, tat Franziskus ab; das seien „vorübergehende Dinge, die benutzt werden, um ein bisschen Aufmerksamkeit zu erzeugen, die aber später von selbst wieder in sich zusammenfallen”.

Franziskus bei seiner Generalaudienz an diesem Mittwoch
Franziskus bei seiner Generalaudienz an diesem Mittwoch

„Nicht an Krieg gewöhnen!“

Auch die aktuelle Weltlage war Thema des Interviews. Franziskus warnte davor, sich an den Krieg in der Ukraine zu gewöhnen wie an den „täglichen Milchkaffee“: „Dort sterben Menschen, junge Menschen sterben!“ Krieg sei – das ist eine häufige Formulierung dieses Papstes – „immer eine Niederlage“. Was den Nahen Osten betreffe, rufe er jeden Tag in der katholischen Gemeinde im Gazastreifen an, wo Hunderte von Menschen vor der israelischen Militäraktion gegen die Hamas-Terrorbande Schutz suchen. „Was bringt uns der Krieg? Zerstörung, nichts weiter als das. Wir haben diese beiden Kriege in der Nähe, aber es gibt noch so viele andere…“

Großes Interview eines mexikanischen Senders mit Papst Franziskus - ein Beitrag von Radio Vatikan

Seinen Gesundheitszustand schilderte der Papst als angeschlagen, aber stabil. Er müsse akzeptieren, „das Geschenk des Alters anzunehmen”. Franziskus wörtlich: „Ich fühle mich gut, ich fühle mich besser… Nein, mir geht es ganz gut.”

(vatican news)

Im Inneren der Basilika Santa Maria Maggiore
Im Inneren der Basilika Santa Maria Maggiore

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13. Dezember 2023, 09:48