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Papst Franziskus Papst Franziskus  (ANSA)

Päpstliche Theologie-Akademie soll intensiveren Austausch führen

Mit dem Motu Proprio „Ad theologiam promovendam“ hat Franziskus die Statuten der Päpstlichen Akademie für Theologie aktualisiert. In dem Papstschreiben, das an diesem Mittwoch veröffentlicht wurde, ruft der Papst die Theologinnen und Theologen zu einer „mutigen Kulturrevolution“ auf, um im Licht der Offenbarung „prophetisch und dialogfähig“ zu sein.

Mario Galgano - Vatikanstadt

Auch die Theologie soll „synodaler“ werden. Papst Franziskus hat mit dem Apostolischen Schreiben in Form eines „Motu Proprio“ unter dem lateinischen Titel: „Ad theologiam promovendam“ vom 1. November 2023 beschlossen, die Statuten der Päpstlichen Akademie für Theologie zu aktualisieren. Darin betont das katholische Kirchenoberhaupt, dass „eine synodale, missionarische und 'aufgeschlossene' Kirche“ nur „einer 'aufgeschlossenen' Theologie entsprechen“ könne, wenn die Theologinnen und Theologen „die Gegenwart prophetisch deuten“ würden, indem sie „neue Wege für die Zukunft im Licht der Offenbarung“ erarbeiten würden.

Zum Nachhören - was im Vatikan-Dokument drin steht

Die Akademie, die am 23. April 1718 von Clemens XI. mit dem Auftrag „Inscrutabili“ kirchenrechtlich errichtet wurde, um „die Theologie in den Dienst der Kirche und der Welt zu stellen“, hat sich im Laufe der Jahre als „Gruppe von Gelehrten, die dazu berufen sind, theologische Themen von besonderer Relevanz zu untersuchen und zu vertiefen“, entwickelt. Für den Papst sei es nun an der Zeit, die Normen, die ihre Aktivitäten regeln, zu überarbeiten, „um sie besser an die Mission anzupassen, die unsere Zeit der Theologie auferlegt“.

Mutige Kulturrevolution nötig

Indem die Theologie sich der Welt und dem Menschen „mit ihren Problemen, ihren Wunden, ihren Herausforderungen, ihren Möglichkeiten“ öffne, müsse die theologische Reflexion „einem erkenntnistheoretischen und methodologischen Umdenken“ Raum geben und sei daher zu „einer mutigen Kulturrevolution“ aufgerufen. Notwendig sei „eine grundlegend kontextuelle Theologie“, schreibt der Papst. Die Theologinnen und Theologen sollten fähig sein, das Evangelium unter den Bedingungen zu lesen und zu interpretieren, „unter denen Männer und Frauen täglich leben, in den verschiedenen geographischen, sozialen und kulturellen Umgebungen“.

Dialog mit verschiedenen Traditionen und Disziplinen

Die Theologie müsse sich „in einer Kultur des Dialogs und der Begegnung zwischen den verschiedenen Traditionen und dem unterschiedlichen Wissen, zwischen den verschiedenen christlichen Konfessionen und den verschiedenen Religionen entwickeln“, heißt es im Apostolischen Schreiben weiter. Theologie-Gelehrten sollten sich „offen mit allen auseinandersetzen, mit den Gläubigen wie mit den Nicht-Gläubigen“.

„Es ist der Ansatz der Transdisziplinarität“, präzisiert Franziskus, der - wie die Apostolische Konstitution klarstellt – „als Zusammenführung und Gärung aller Erkenntnisse im Raum des Lichts und des Lebens zu denken ist, den die Weisheit bietet, die aus der Offenbarung Gottes hervorgeht“. Deshalb müsse sich die Theologie „neuer Kategorien bedienen, die von anderen Wissensformen entwickelt wurden, um die Glaubenswahrheiten zu durchdringen und mitzuteilen und die Lehre Jesu in den Sprachen von heute mit Originalität und kritischem Bewusstsein zu vermitteln“.

Der „pastorale Stempel“

Und dann sei da noch der Beitrag, den die Theologie „zur gegenwärtigen Debatte des 'Umdenkens' leisten kann, indem sie sich als wahres kritisches Wissen als Wissen der Weisheit erweist“, ein Wissen, das „nicht abstrakt und ideologisch, sondern spirituell“ sein müsse, betont Franziskus. Vielmehr brauche es eine Theologie „auf den Knien“, ausgerichtet auf die Anbetung und das Gebet; ein „transzendentes Wissen und gleichzeitig aufmerksam für die Stimme des Volkes“. Er wünsche sich eine „Volkstheologie“, „die sich barmherzig an die offenen Wunden der Menschheit und der Schöpfung wendet und die in den Falten der menschlichen Geschichte die Hoffnung auf eine endgültige Erfüllung prophezeit“. In der Praxis müsse, so Franziskus, die Theologie in ihrer Gesamtheit eine „pastorale Prägung“ erhalten, und deshalb müsse die theologische Überlegung „von den verschiedenen Kontexten und konkreten Situationen ausgehen, in die die Menschen eingebettet sind“ und sich „in den Dienst der Evangelisierung stellen“.

Eine neue Mission, die das ganze Volk Gottes einbezieht

Es sei eine neue Mission, so der Präsident der Päpstlichen Theologischen Akademie, Monsignore Antonio Staglianò gegenüber Radio Vatikan, „die Konfrontation und den Dialog in allen Bereichen des Wissens zu fördern, um das ganze Volk Gottes zu erreichen und in die theologische Forschung einzubeziehen, damit das Leben der Menschen theologisches Leben wird“.

(vatican news)

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01. November 2023, 12:30