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Das Buch der beiden Dominikaner, das am kommenden Dienstag erscheint  Das Buch der beiden Dominikaner, das am kommenden Dienstag erscheint  

Papstvorwort: Gott liebt Fragen

Bei der Synode hat er mit seinen Predigten Furore gemacht, nun erscheint auch ein Buch des Dominikaners Timothy Radcliffe, das er gemeinsam mit seinem Mitbruder 艁ukasz Popko verfasst hat. Papst Franziskus hat ein Vorwort beigesteuert. Am 31. Oktober wird das Buch 鈥濪omande di Dio, domande a Dio. In dialogo con la Bibbia鈥 (dt. Fragen von Gott, Fragen an Gott. Im Dialog mit der Bibel) im Vatikanverlag LEV ver枚ffentlicht.

Am 29. Oktober gibt es gleich zwei Vorgeschmäcke auf das Buch: Die katholisch ausgerichtete Zeitung 鈥濧vvenire鈥 veröffentlicht das Vorwort, während das Literaturmagazin des italienischen Corriere della Sera, 鈥濴a Lettura鈥, Interviews mit den Autoren und eine Rezension des Buchs liefert.

Jesus habe gerne Fragen gestellt, weil er es geliebt habe, mit den Männern und Frauen seiner Zeit in den Dialog zu treten, leitet Papst Franziskus sein Vorwort zu der Publikation ein. Dabei sei es ihm gelungen zu vermitteln, dass es sich nicht um eine 鈥瀝hetorische Inszenierung鈥 handelte, sondern um einen 鈥濧ppell ans eigene Herz鈥, einen 鈥濾ersuch, die Schale des Ichs zu durchstechen, um dort den Balsam der Liebe einträufeln zu lassen鈥.

18 Fragen in der Bibel, die Gott an die Menschen richtet und sie an ihn und seinen Sohn Jesus, werden in dem Buch erörtert, so Franziskus: 鈥濪ie Frage ist eine menschliche Geste, zutiefst menschlich鈥, da sie den Wunsch des Menschen, die Dinge zu verstehen und darüber hinaus zu gehen ausdrücke: 鈥濿er Fragen stellt, gibt sich nicht zufrieden. Wer Fragen aufwirft, ist beseelt durch eine Unruhe, die als Synonym von Vitalität leuchtet.鈥

Träge Herzen stellten keine Fragen, denn wer Antworten auf alles habe, hinterfrage nichts, unterstreicht der Papst, der in diesem Zusammenhang auch auf die Philosophie hinweist, die sich angesichts der existentiellen Fragen entwickelt hat. Dies sei auch der Grund dafür, dass das Christentum immer denen nahe gewesen sei, die sich Fragen stellten: 鈥濪enn, davon bin ich überzeugt, Gott liebt die Fragen, er liebt sie wirklich.鈥 Vielleicht sogar mehr als Antworten, seien diese doch 鈥瀏eschlossen鈥, während Fragen offen seien, so Franziskus, dem zufolge das Buch auch dabei helfe, unsere eigenen Fragen sorgfältig zu gewichten.

Doch es gebe noch eine weitere Lehre aus dem Buch zu ziehen, nämlich die über die 鈥濹ualität und die Ehrlichkeit鈥 unseres Fragens. Während der eine Frager den anderen vielleicht in Schwierigkeiten bringen wolle, gebe es auf der anderen Seite Frager, die ehrlich an einer Antwort interessiert seien. Aus diesem Grund untersuchten die Autoren auch Fragen der Bibel, die 鈥瀗icht ehrlich sind, wie jede Frage sein sollte鈥.

Das Wort Gottes helfe in diesem Sinn, zeigt es doch die Wahrheit des Herzens auf und bestätigt sich als aktuell auch in der heutigen Zeit: 鈥濫s spricht zu unserem unruhigen Herzen, wenn wir ihm zuzuhören verstehen.鈥 Gottes Wort spreche zu uns durch seine Fragen, doch das Buch zeige ebenso auf, wie 鈥瀓edes鈥 authentische menschliche Wort vom göttlichen Wort getränkt sei, so Franziskus unter Verweis auf Rahner, der Autoren attestierte, ihre Autorschaft sei ein 鈥瀋hristlich relevanter Fakt鈥, stünden sie doch unter dem Einfluss der Gnade Christi: 鈥濪ie Seiten dieses Buches zeugen davon: Sein Reichtum an literarischen, poetischen und filmischen Bezügen verweist auf einen expressiven Reichtum, der unseren Blick auf den Glauben bereichert鈥, so Franziskus, was die Aussagen des deutschen Theologen besser verstehen lasse: Denn wenn der künstlerische Ausdruck wirklich menschlich  und authentisch sei, werde er auch 鈥瀟heophanisch鈥, zeigt der Papst sich überzeugt: 鈥濻o wie unser Herz angesichts einer sternenklaren Nacht oder eines Sonnenuntergangs nicht umhin kann, Gott zu preisen, so werden wir angesichts einer Bach-Sonate oder einer Seite von Dostojewski gewiss, dass die Welt gut ist und unser Leben einen Sinn hat.鈥 Die Macht der menschlichen Vorstellungskraft sei es, uns 鈥瀒n Verbindung mit dem Göttlichen zu bringen, so das Kirchenoberhaupt.

Darüber hinaus sei das vorliegende Buch 鈥瀡oller Sinn für Humor鈥, wofür man den Autoren dankbar sein müsse, würdigte der Papst. So sei der Humor nicht nur eine menschliche Ausdrucksform, die sich stark der Gnade annähere (鈥瀢er Humor hat, liebt schwerlich den anderen nicht鈥), sondern in einem Gläubigen auch Ausdruck dessen, dass der christliche Glaube weder etwas Düsteres noch Pedantisches sei, sondern 鈥瀌as Gesicht dessen aufleuchten lässt, der sich ihm anschließt鈥.

Drei Appelle tönten aus diesem Buch hervor, so Franziskus abschließend: 鈥濪ass wir Gläubige unruhig bleiben, immer in der Lage, uns Fragen zu stellen, und auch ein wenig Experten in Sachen Humor zu sein.鈥

(vatican news - cs)

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29. Oktober 2023, 11:36