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Papst Franziskus bei seiner Generalaudienz diesen Mittwoch Papst Franziskus bei seiner Generalaudienz diesen Mittwoch  (Vatican Media)

Papst: Verkündigung braucht Freiheit und Mut

Bei seiner Generalaudienz an diesem Mittwoch auf dem Petersplatz hat Papst Franziskus die Apostel der Slawen, die heiligen Kyrill und Methodius, als gutes Beispiel für die Evangelisierung gewürdigt. Das katholische Kirchenoberhaupt verwies besonders auf drei wichtige Aspekte dabei: Inkulturation, Einheit der Christen und Freiheit: „Beim Predigen braucht es Freiheit, aber Freiheit braucht immer Mut", führte Franziskus aus.

Stefanie Stahlhofen - Vatikanstadt

Wörtlich sagte Papst Franziskus: â€žEine Person ist so frei, wie sie mutig ist und sich nicht von so vielen Dingen einengen lässt, die ihr die Freiheit nehmen. Brüder und Schwestern, bitten wir die heiligen Kyrill und Methodius, die Apostel der Slawen, für andere Werkzeuge der ,Freiheit in Nächstenliebe` zu sein. Kreativ zu sein, konstant und demütig zu sein, im Gebet und in unserem Dienst."

Zum Nachhören - was der Papst bei der Audienz sagte

Das katholische Kirchenoberhaupt setzte an diesem Mittwoch seine Katechesereihe über die Leidenschaft für die Verkündigung des Evangeliums fort. Im Zentrum standen die heiligen Kyrill und Methodius. Beide sind auch als Apostel der Slawen bekannt, weil sie - die aus Griechenland stammten - als Missionare im 9. Jahrundert den slawischen Völkern den christlichen Glauben in deren Sprache nahe brachten - und dafür sogar ein Alphabet erfanden:

„Gott will, dass jedes Volk ihn in seiner eigenen Sprache preist“

Widerstand innerhalb der Kirche

„Zwei griechische Mönche geben den Slawen ein Alphabet. Es ist diese Offenheit des Herzens, die das Evangelium bei ihnen verwurzelt hat. Diese beiden hatten keine Angst, sie waren mutig. Doch schon bald regte sich Widerstand von Seiten einiger Lateiner, die sich des Monopols der Predigt unter den Slawen beraubt sehen - dieser Kampf in der Kirche, immer gibt es das. Ihr Einwand ist religiöser Natur, aber nur dem Anschein nach: Gott kann nur in den drei Sprachen gepriesen werden, die auf dem Kreuz geschrieben stehen: Hebräisch, Griechisch und Latein. Sie hatten eine verschlossene Mentalität, um die eigene Autonomie zu verteidigen. Doch Kyrill antwortet mit Nachdruck: Gott will, dass jedes Volk ihn in seiner eigenen Sprache preist."

„Dieser Kampf in der Kirche, immer gibt es das. Ihr Einwand ist religiöser Natur, aber nur dem Anschein nach“

Und mit seinem Bruder Methodius wendet Kyrill sich daher in dieser Frage an den damaligen Papst, Hadrian II. Der genehmigt ihre liturgischen Texte in slawischer Sprache, lässt die Bücher auf dem Altar der Kirche St. Maria Maggiore aufstellen und singt mit ihnen den Lobpreis des Herrn gemäß diesen Büchern. Papst Franziskus betont dazu, dass Evangelisierung und Kultur eng miteinander verbunden sind:

Mit Papst Franziskus im Papamobil an diesem Mittwoch bei der Generalaudienz
Mit Papst Franziskus im Papamobil an diesem Mittwoch bei der Generalaudienz

„Man kann das Evangelium nicht auf abstrakte Weise predigen“

„Man kann das Evangelium nicht auf abstrakte Weise predigen, destilliert, nein: das Evangelium muss inkulturiert werden und ist auch Ausdruck der Kultur."

Papst Johannes Paul II. hat Kyrill und Methodius übrigens zu Mitpatronen Europas ernannt und ihnen die Enzyklika „i" gewidmet. Papst Franziskus erinnerte anhand ihres Beispiels diesen Mittwoch bei seiner Generalaudienz auch daran, dass Einheit wichtig ist:

„Die Griechen, der Papst, die Slawen: Damals gab es in Europa eine ungeteilte Christenheit, die gemeinsam an der Evangelisierung arbeitete."

(vatican news - sst)

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25. Oktober 2023, 11:22