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Papst betet in Lissabon mit Jugendlichen den Kreuzweg

Auch Krieg und Missbrauch waren ein Thema bei dem Kreuzweg, den Papst Franziskus am Freitag Abend in Lissabon mit Jugendlichen gebetet hat.

Stefan v. Kempis – Vatikanstadt

„Eine schwere Last wurde Dir auf den Rücken gelegt“, lautete der Text zur zweiten Station der „Via Crucis“ in einem Park der portugiesischen Hauptstadt. „Welche Gewalt, Herr! Du hast in einer gewalttätigen Welt gelebt, und Du warst ein Opfer dieser Gewalt. Die Welt, in der wir leben, ist nicht viel anders. Kriege, Anschläge, Massenerschießungen, aber auch Gewalt in Ehen und Beziehungen, Kindesmissbrauch, Mobbing, Machtmissbrauch und Familien, in denen die Worte, mit denen um sich geworfen wird, schlimmer sind als Steine…“

Mit Ausgrenzung und Intoleranz beschäftigte sich hingegen der Text zur fünften Station des Kreuzwegs. „Es gibt Minderheiten, die die kein Recht haben, zu sprechen oder auch nur zu existieren. In vielen Ländern darf man nicht die Religion seiner Wahl ausüben. Es gibt viele Menschen, die ihre Ideen nicht frei äußern können. Jede Gruppe will ihre eigene Sichtweise durchsetzen und jeden, der anders denkt, ausgrenzen. Manchmal sogar innerhalb der Kirche. Manchmal sogar in unseren Herzen.“

Texte sprechen auch Klimakrise an

Es war einer der emotionalen Höhepunkte des 37. Weltjugendtags, der vor ein paar Tagen in Lissabon begonnen hat und den der Papst am Sonntag mit einer Messe abschließen wird. Auch die Klimakatastrophe, prekäre Jobs sowie Versuchungen durch Alkohol, Drogen und Prostitution kamen in den Texten vor – nah an der Lebenswelt vieler junger Menschen von heute. Die Texte waren nach einer Umfrage unter Jugendlichen erstellt worden, die zu einem internationalen Jugendbeirat einer vatikanischen Behörde gehören.

Franziskus legte zu Beginn der „Via Crucis“ seinen vorbereiteten Redetext beiseite und redete aus dem Stegreif. „Jesus ist der Weg... Erinnert ihr euch? Das Wort wurde Fleisch und wandelte unter uns. Er tut das aus Liebe, und er tut es aus Liebe.“

„Jesus weint mit uns“

Das Kreuz der Weltjugendtage sei „die Ikone dieses Wegs“: „Es bedeutet die größte Liebe, jene Liebe, mit der Jesus unser Leben umarmen will. Unser Leben – deines, das eines jeden von uns. Jesus geht für mich! … Jesus tritt diesen Weg für mich an, um sein Leben für mich zu geben. Und niemand hat mehr Liebe als der, der sein Leben für seine Freunde hingibt, der sein Leben für andere hingibt.“

Jesus weine auch in der Verborgenheit mit uns, er leide mit uns mit, begleite uns in der Dunkelheit, so der Papst. „Ich werde jetzt einen kleinen Moment der Stille einlegen, und jeder von uns kann dabei Jesus erzählen, worüber wir im Leben weinen; jeder von uns wird es ihm jetzt in der Stille sagen… Jesus wischt mit seiner Zärtlichkeit unsere verborgenen Tränen weg. Jesus wartet darauf, unsere Einsamkeit mit seiner Nähe zu füllen… Er ist da, er will diese Einsamkeit füllen.“

(vatican news)

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04. August 2023, 20:27