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Ein Migranten-Boot vor Libyen (Archivbild) Ein Migranten-Boot vor Libyen (Archivbild)  (ANSA)

Papst an EU und Nordafrika: Migrantenleid stoppen

In Libyen hat sich eine regelrechte Ausbeutungsmaschinerie gegen Flüchtlinge etabliert, auch Tunesien ist inzwischen Todeszone für Migranten. Die EU zielt auf Abschirmung und lässt die Lebensrettung auf dem Mittelmeer brach liegen. Gegen dieses Todesdreieck hat der Papst an diesem Sonntag die Stimme erhoben.

Anne Preckel – Vatikanstadt

Nach dem Angelus verwies Franziskus auf „das Drama, das Migranten in Nordafrika erleben“, und zwar schon länger. „Tausende von ihnen sind unter unsäglichem Leid seit Wochen in Wüstengebieten gefangen und verstoßen“, so der Papst.

Appell an EU und Nordafrika

„Ich appelliere insbesondere an die europäischen und afrikanischen Staats- und Regierungschefs, diesen Brüdern und Schwestern dringend Hilfe und Unterstützung zukommen zu lassen. Möge das Mittelmeer nie wieder ein Schauplatz des Todes und der Unmenschlichkeit sein. Möge der Herr den Verstand und die Herzen aller erleuchten und Gefühle der Geschwisterlichkeit, der Solidarität und des Willkommens wecken.“

Für Sonntag war in Rom eine internationale Migrationskonferenz angekündigt, zu der Vertreter aus 21 Ländern und mehrerer internationaler Organisationen angemeldet sind.

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Kirche verweist auf Kurzsichtigkeit der Flüchtlings-Deals

Die EU hat jüngst Tunesien 900 Millionen Euro Finanzhilfen zugesagt, was kirchliche Vertreter kritisch kommentierten. Im Gegenzug soll das nordafrikanische Land die illegale Migration nach Europa verhindern und stärker gegen Schlepper vorgehen. NGOs berichteten derweil unter Verweis auf Aussagen Betroffener, dass Anfang Juli mitten in der Wüste auf Veranlassung tunesischer Behörden hunderte von afrikanischen Migranten ohne ausreichend Wasser und Nahrung ausgesetzt wurden.

(vatican news – pr)
 

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23. Juli 2023, 13:22