„Der Glaube ist eine Reise“
Stefan von Kempis – Vatikanstadt
Die Formulierung erinnert ein wenig an den 33-Tage-Papst Johannes Paul I., den Franziskus im September letzten Jahres seliggesprochen hat. Bei seinem letzten öffentlichen Auftreten im September 1978 hatte der „lächelnde Papst“ erklärt, Gott zu lieben sei „eine Reise“. Er habe sich als Kind für die Abenteuerbücher von Jules Verne begeistert, „aber die Reisen unserer Liebe zu Gott sind viel interessanter“.
Papst Franziskus ging an diesem Sonntag von einem Abschnitt aus dem Johannes-Evangelium aus, in dem Jesus seinen Jüngern ankündigt, er werde eine himmlische Wohnung für sie vorbereiten.
Die letzten Fragen nicht vergessen
„Jesus verwendet das vertraute Bild des Hauses, eines Ortes der Beziehung und der Vertrautheit. ‚Im Haus des Vaters‘, sagt er zu seinen Freunden und zu jedem von uns, ‚ist Platz für dich, du bist willkommen, du wirst für immer von der Wärme einer Umarmung aufgenommen, und ich bin im Himmel und bereite dir einen Platz vor!‘ Brüder und Schwestern, dieses Wort ist eine Quelle des Trostes und der Hoffnung für uns. Jesus hat sich nicht von uns getrennt, sondern er hat uns den Weg geöffnet…“
Man dürfe dieses letzte Ziel aber nicht aus den Augen verlieren, so der Papst. Es sei wichtig, die „letzten Fragen“ nicht zu vergessen: „Wohin gehen wir? Worauf gehen wir zu? Wofür lohnt es sich zu leben? Ohne diese Fragen engen wir das Leben nur in die Gegenwart ein, meinen, es so gut wie möglich genießen zu müssen, und leben schließlich nur in den Tag hinein, ohne Zweck, ohne Ziel.“
Franziskus rief seine ungefähr 20.000 Zuhörer auf dem Petersplatz dazu auf, sich nicht „von der Gegenwart überwältigen“ zu lassen: „Schauen wir nach oben, zum Himmel, erinnern wir uns an das Ziel, denken wir daran, dass wir zur Ewigkeit berufen sind, zur Begegnung mit Gott!“
Gruß an neue Schweizergardisten
Nach dem Gebet des „Engel des Herrn“, das in der Osterzeit an die Stelle des „Angelus“ tritt, grüßte Franziskus die neuen Schweizergardisten, die am Samstag in einer feierlichen Zeremonie im Vatikan vereidigt worden sind. „Ein Applaus für die Gardisten!“
Der Papst fand auch ein paar Worte für den italienischen Verband „Meter“ und seinen Gründer, den Priester Fortunato Di Noto. „Meter“ engagiert sich seit dreißig Jahren gegen Kindesmissbrauch. „Ich bin euch nahe und begleite euch mit meiner Zuneigung! Werdet nicht müde, immer an der Seite der Opfer zu stehen. Dort ist Christus…“
Gebet um Frieden in Ukraine
Ein weiteres Mal rief der Papst außerdem zum Gebet für Frieden in der Welt auf: Im Marienmonat Mai sollten Gläubige speziell für die „gemarterte Ukraine“ beten, damit die politischen Verantwortlichen endlich auf die Menschen hören, „die leiden und Frieden wollen“.
(vatican news – sk)
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