Franziskus: „Christ ist von Natur aus jemand, der predigt“
Gudrun Sailer - Vatikanstadt
In seiner Katechesenreihe über die Freude an der Evangelisierung ging Franziskus diesmal auf einen koreanischen Heiligen des 19. Jahrhunderts ein, Andreas Kim Tae-gon (1821-1846). Er war Koreas erster katholischer Priester und starb mit 25 Jahren als Märtyrer. Vor Andreas allerdings seien es Laien gewesen, die das Evangelium in Korea als erste verkündet hätten, und das inmitten der Gefahr, merkte Franziskus an: „Wären wir dazu fähig, so etwas zu tun?“
„Bist du ein Jünger Jesu?“, mit dieser Frage trat der heilige Andreas in Kontakt mit den übrigen Gläubigen im Untergrund, was angesichts der massiven Christenverfolgung lebensgefährlich war. Die Frage: „Bist du ein Jünger Jesu?“ war also das Erkennungszeichen, und mehr als das: „Für Andreas Kim war „Jünger Jesu" der Ausdruck, der die ganze Identität des Christen zusammenfasst“, so der Papst.
Jünger des Herrn zu sein, bedeute, seinem Weg zu folgen. „Daher ist der Christ von Natur aus jemand, der predigt und Zeugnis von Jesus ablegt“, fuhr Franziskus fort. Die Leidenschaft für die Verkündigung schenke der Heilige Geist, und diese Leidenschaft werde in einem feindseligen Umfeld sogar noch wertvoller. „Wir dürfen nicht aufhören und wir dürfen nicht aufgeben, das zu verfolgen, was in unserem christlichen Leben wesentlich ist, nämlich die Evangelisierung.“
Heilige fallen - und stehen wieder auf
Franziskus wies darauf hin, dass Heilige fallweise auch straucheln. Petrus, der Jünger Jesu, habe „eine große Sünde begangen. Aber er vertraute auf die Barmherzigkeit Gottes und ist wieder aufgestanden“. Jeder und jede Gläubige solle für sich überlegen, wie und wo Evangelisierung möglich ist: in der Familie, im Freundeskreis. „Von Jesus reden, aber von Jesus reden und mit dem Herzen voller Freude evangelisieren, voller Kraft. Und diese Kraft gibt uns der Heilige Geist. Bereiten wir uns darauf vor, den Heiligen Geist im nahen Pfingstfest zu empfangen.“
Gesammelte Werke des Papstes auf Deutsch
Die Werke des Papstes auf DeutschAuch der deutsche Verleger Manuel Herder nahm an diesem Mittwoch an der Audienz auf dem Petersplatz teil. Bei dieser Gelegenheit überreichte er dem Papst seine im Herder-Verlag auf Deutsch erschienen Schriften der letzten drei Jahre, darunter „“ und „“. Der sichtlich erfreute Papst legte dem Verleger in seinem auch Jahre nach seinem Deutschlandaufenthalt noch sehr passablen Deutsch scherzhaft ans Herz, sie selbst zu lesen – und bat um Gebet für seine „nicht einfache Aufgabe“.
(vatican news – gs)
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