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Papst Franziskus bei der Generalaudienz an diesem Mittwoch Papst Franziskus bei der Generalaudienz an diesem Mittwoch 

Papst: Das Herz von Jesus verwandeln lassen

In der Fortsetzung seiner Katechesenreihe zur Leidenschaft für die Evangelisierung stellte Franziskus das Beispiel des Paulus heraus, der vom erbitterten Christenverfolger zum Völkerapostel wurde. „Wenn man Jesus findet, kann man gar nicht anders, als ihn zu verkünden und Gutes zu tun, wie es Paulus getan hat,“ sagte das Kirchenoberhaupt an diesem Mittwoch bei der Generalaudienz auf dem Petersplatz.

Silvia Kritzenberger - Vatikanstadt

Am Anfang sei Paulus ein Eiferer für das jüdische Gesetz gewesen, der die junge Kirche vernichten wollte. Doch die persönliche Begegnung mit dem auferstandenen Herrn habe aus dem Christenverfolger Saulus den Völkerapostel Paulus werden lassen, der das Evangelium Christi in der ganzen Welt verkünden und zum Aufbau der Kirche beitragen sollte, erklärte Franziskus.

Papst Franziskus an diesem Mittwoch
Papst Franziskus an diesem Mittwoch

„Was ein Leben verändert, ist die Begegnung mit dem Herrn“

„Was Paulus veränderte, war nicht eine einfache Idee oder Überzeugung, sondern die Begegnung mit dem auferstandenen Herrn. Vergesst das nicht: was ein Leben verändert, ist die Begegnung mit dem Herrn. Für Saulus war es diese Begegnung mit dem Herrn, die sein ganzes Wesen verändert hat. Das Menschsein des Paulus, seine Leidenschaft für Gott und dessen Herrlichkeit wird nicht ausgelöscht, sondern verwandelt, „bekehrt“ durch den Heiligen Geist. Der einzige, der unsere Herzen verwandeln kann, ist der Heilige Geist.“

Zum Nachhören

Entscheidend sei also die Erfahrung der Liebe Gottes. Erst sie mache auch uns zur wahren Liebe fähig, führte der Papst aus.

„Wenn jemand in Christus ist, ist er eine neue Schöpfung. Christ zu werden, ist keine Maskierung, es verändert dein Aussehen nicht! Wenn du Christ bist, aber nur dem äußeren Schein nach, dann ist das nicht in Ordnung, keine "maskierten" Christen! Der wahre Wandel geschieht im Herzen. Und genau das ist Paulus passiert.“

Der Papst mit Pilgern auf dem Petersplatz
Der Papst mit Pilgern auf dem Petersplatz

Der wahre Wandel geht nicht von uns selbst aus

Doch dieser wahre Wandel sei nicht auf eine Initiative unsererseits zurückzuführen, warnte Franziskus und beschrieb die Erfahrung des Paulus wie folgt:

„Die Leidenschaft für das Evangelium entspringt nicht dem Studium oder tiefen Einsichten - du kannst soviel Theologie studieren, wie du willst; du kannst die Bibel studieren und doch ein Atheist sein. Es ist keine Frage des Studiums: in der Geschichte hat es viele Theologen gegeben, die Atheisten waren! Studieren ist gut und schön, aber es bringt nicht das neue Leben der Gnade hervor. Sich bekehren bedeutet vielmehr, dieselbe Erfahrung vom „Fall und Wiederaufstehen“ zu machen, die Saulus/Paulus gemacht hat und die am Anfang der Verwandlung seines apostolischen Eifers steht.“

Der Papst und der Bernhardiner
Der Papst und der Bernhardiner

Man kann nicht nur äußerlich Christ sein...

Es gehe also darum, Jesus nicht auf Distanz zu halten, sondern ihn durch das Lesen des Evangeliums, das Zwiegespräch mit dem Herrn wirklich in unser Leben eintreten zu lassen – eine Erfahrung, die auch alle Heiligen gemacht hätten. Man könne nicht nur äußerlich Christ sein, sondern müsse sich von innen verwandeln lassen, so Franziskus. Abschließend gab der Papst noch folgenden Denkanstoß:

„Was bedeutet Jesus für mich? Habe ich ihn in mein Herz gelassen, oder halte ich ihn auf Distanz?“

„Der wahre Katholik, der wahre Christ ist der, der Jesus in sich aufnimmt, der das Herz verwandelt. Das ist die Frage, die ihr euch heute alle stellen müsst: Was bedeutet Jesus für mich? Habe ich ihn in mein Herz gelassen, oder halte ich ihn auf Distanz - in der Nähe ja, aber ohne ihn wirklich an mich herankommen zu lassen? Habe ich mich von ihm verwandeln lassen? Oder ist Jesus nur eine Idee, eine Theologie? Das ist der Eifer: wenn man Jesus findet, spürt man das Feuer, und dann muss man wie Paulus Jesus verkünden, dann muss man über Jesus reden und anderen Menschen helfen. Dann muss man Gutes tun! Wenn man aber nur eine "Idee von Jesus" hat, dann bleibt man ein Ideologe des Christentums, und das rechtfertigt uns nicht. Was uns rechtfertigt, ist nur Jesus.“

Ein Eindruck von der Generalaudienz
Ein Eindruck von der Generalaudienz

(vaticannews – skr)

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29. März 2023, 12:23