ÃÛÌÒ½»ÓÑ

Bei einem Angelus-Gebet mit Papst Franziskus im Jahr 2022 Bei einem Angelus-Gebet mit Papst Franziskus im Jahr 2022 

Papst prangert spirituelle und zwischenmenschliche Dürre an

Franziskus hat an Wasserverschmutzung und mangelnden Zugang zu Trinkwasser auf der Welt erinnert. „Vergessen wir nicht - gib mir zu trinken ist auch der Schrei so vieler Brüder und Schwestern, denen das Wasser zum Leben fehlt, während wir unser gemeinsames Haus weiter verschmutzen und verunstalten", so das katholische Kirchenoberhaupt diesen Sonntag bei seinem Mittagsgebet auf dem Petersplatz. Franziskus beklagte auch spirituelle und zwischenmenschliche Dürre sowie Konsumwahn.

Stefanie Stahlhofen - Vatikanstadt

Papst Franziskus äußerte sich im Zusammenhang mit mehreren Bibelstellen, bei denen es um die Aussage „Gib mir zu trinken!“ geht. Im Johannesevangelium bittet Jesus mit diesen Worten etwa eine Frau um Wasser. Dazu erläuterte der Papst:

„Es ist ein Bild für die Erniedrigung Gottes: Gott macht sich klein in Jesus Christus für unsere Erlösung, er kommt zu uns. In Jesus ist Gott einer von uns geworden; er hat sich erniedrigt, er ist durstig wie wir, er leidet den gleichen Durst wie wir. (...) Der Durst Jesu ist in der Tat nicht nur physisch, er drückt die tiefsten Tiefen unseres Lebens aus: Es ist vor allem ein Durst nach unserer Liebe.  Es ist mehr als ein betteln, es ist Durst nach unserer Liebe.  Und das wird auf dem Höhepunkt der Passion, am Kreuz, zum Vorschein kommen; dort wird Jesus, bevor er stirbt, sagen: ,Mich dürstet` (Joh 19,28))."

Hier im Audio: Papst prangert spirituelle und zwischenmenschliche Dürre an (Beitrag von Radio Vatikan)

„Gib mir zu trinken - ist der Appell unserer Gesellschaft, in der Eile, Konsumwahn und Gleichgültigkeit zu Trockenheit und innerer Leere führen“

Der Herr, der um etwas zu trinken bittet, ist aber auch derjenige, der anderen etwas zu trinken gibt, betonte Franziskus. Jesus komme ins Leben der Menschen, um ihren Durst mit Liebe zu löschen. Anderen Menschen zu helfen und für sie dazu sein, den Durst anderer zu löschen - dazu sind übigens alle gerufen. so Papst Franziskus:

„Gib mir zu trinken, sagen uns diejenigen - in der Familie, viele, viele, am Arbeitsplatz, an vielen anderen Orten, an denen wir uns aufhalten -, die nach Nähe, nach Aufmerksamkeit, nach Zuhören dürsten; sagen uns diejenigen, die nach dem Wort Gottes dürsten und in der Kirche eine Oase finden müssen, wo sie trinken können. Gib mir zu trinken ist der Appell unserer Gesellschaft, in der Eile - besonders Konsumwahn und Gleichgültigkeit - diese Kultur der Gleichgültigkeit - zu Trockenheit und innerer Leere führen. Und - vergessen wir nicht - gib mir zu trinken ist auch der Schrei so vieler Brüder und Schwestern, denen das Wasser zum Leben fehlt, während wir unser gemeinsames Haus weiter verschmutzen und verunstalten; auch sie, erschöpft und ausgedörrt, ,sind durstig`."

„Habe ich Durst nach Gott, weiß ich, dass ich seine Liebe wie Wasser zum Leben brauche? Und dann: Mache ich mir Sorgen um den Durst der anderen?“

In diesem Sinne rief das katholische Kirchenoberhaupt bei seinem Mittagesgebet diesen Sonntag alle auf, nicht nur daran denken, den eigenen Durst zu stillen, sondern mit der Freude, dem Herrn begegnet zu sein, den Durst der anderen zu stillen. Er empfahl, sich zu fragen: „Ich der ich dürstig bin, mache ich mir auch Sorgen um den Durst der anderen? Den geistigen wie körperlichen Durst?"

(vatican news)

Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.

12. März 2023, 13:27