Papst Franziskus in Afrika: „Wort des Friedens bringen“
Salvatore Cernuzio und Stefanie Stahlhofen– Vatikanstadt
Das Motto der Reise von Papst Franziskus in die Demokratische Republik Kongo lautet „Alle versöhnt in Christus". Das Logo der Reise zeigt die Umrisse der Demokratischen Republik Kongo, die Landesfarben und einige Skizzen, die für die reiche Natur des Kongo stehen, darunter ein Okapi. Unter einem Kreuz sind drei stilisierte Personen abgebildet, die Franziskus‘ Anliegen der Geschwisterlichkeit aller Menschen ausdrücken sollen. Natürlich fehlt auch nicht eine Darstellung des segnenden Papstes selbst.
Die Reise in den Südsudan wird als „ökumenische Friedenswallfahrt" bezeichnet; in Juba stoßen nämlich auch Anglikanerprimas Justin Welby, Erzbischof von Canterbury, und Ian Greenshields, Moderator der presbyterianischen Kirche Schottlands, dazu. Das Motto der Papstreise in den Südsudan unterstreicht den Ökumene-Aspekt: „Ich bete, dass sie alle eins sein mögen" (Joh 17). Auch im Logo kommt der Wunsch nach Einheit, Versöhnung und Frieden zum Ausdruck: Abgebildet ist eine Friedenstaube mit Ölzweig und – über den Umrissen der Karte des Südsudan in den Farben der Nationalflagge – zwei sich schüttelnde Hände, die für die Versöhnung der Stämme des Südsudan und deren Vereinigung zu einer einzigen Nation stehen sollen. Ebenfalls ist ein Kruzifix zu sehen, das auf die christliche Tradition in dem Land und die Leidensgeschichte der Lokalbevölkerung verweist. Papst Franziskus ist der erste Papst, der in den Südsudan reist. Das Kirchenoberhaupt hatte diese Afrikareise eigentlich schon im Sommer 2022 geplant - sie aber aufgrund schwerer Knieprobleme verschieben müssen.
Vatikansprecher Matteo Bruni sagte am Dienstag bei einem Pressebriefing zur Reise in die Demokratische Republik Kongo und den Südsudan, Papst Franziskus wolle „ein Wort des Friedens bringen". Mit Blick auf die Sicherheitslage im Land betonte er, es gebe „keine besondere Bedrohung" und würdigte den Einsatz der lokalen Sicherheitstkräfte, die „große Anstrengungen" unternähmen, um Sicherheit zu gewährleisten. In der Demokratischen Republik Kongo hatte es erst jüngst - am 15. Januar - einen Anschlag auf eine Pfingstkirche in Kasindi gegeben, bei dem mehrere Menschen starben. Immer wieder geraten Christen ins Visier islamistischer Terroristen, auch weil sie sich von den Anschlägen auf die Glaubensgemeinschaft größere Aufmerksamkeit erhoffen. Papst Franziskus wird Goma, die Hauptstadt von Nord-Kivu, nicht besuchen. Dort tobt aktuell der Guerillakampf besonders heftig. Seit 1998 ist der Ostkongo in einen Konflikt verwickelt, der von Rebellenmilizen und der Armee angeheizt wird, trotz verschiedener UN-Friedensmissionen in diesem Gebiet.
Auch im Südsudan ist die Sicherheitslage angespannt: Trotz der Friedensabkommen von 2018 hält die Gewalt im Land weiter an. Erschwerend kommen Nahrungsmittelkrisen, Dürren und Überschwemmungen hinzu. 2019 lud Papst Franziskus die verfeindeten politischen Führer des Landes zu einem Einkehrtag zu sich in den Vatikan. Dabei mahnte er den Präsidenten Salva Kiir und den Vizepräsidenten Riek Machar eindringlich zur Beibehaltung des brüchigen Friedens: Franziskus kniete vor ihnen nieder und küsste ihnen die Füße, um sein Anliegen zu unterstreichen. Die ungewöhnliche Geste fand international breite Beachtung. Vatikansprecher Bruni sagte dazu: „Es war eine Bitte und eine Verpflichtung zum Frieden."
Kinshasa: Große Papstmesse und Treffen mit Opfern der Gewalt
Für die Messe wird in den Sprachen Französisch und Lingala gefeiert. Laut Bruni wurde für die Papstmesse die größte Bühne gebaut, die es je in der Demokratischen Republik Kongo gab. Außerdem wurde ein Aufzug installiert, damit Papst Franziskus, der unter Knieproblemen leidet, leichter Zugang hat. Der Chor bei der Messe besteht aus rund 700 Sängerinnen und Sängern, und stellt damit ebenfalls einen Rekord auf.
Südsudan: Vertriebenen-Treffen und Ökumenisches Gebet
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