Papst mahnt Bruderschaften: „Nicht nur Folklore“
Diese Bruderschaften, die sich über Jahrhunderte entwickelt haben, sind der Ort, an dem sich viele katholische Laien engagieren; Papst Franziskus sprach deshalb, als er ihren Nationalverband an diesem Montag in Audienz empfing, von einem „bunten“ Panorama, einem „beeindruckenden Bild“. Er hatte aber auch eine Mahnung für sie parat:
„Der Reichtum und das Gedächtnis eurer Geschichte dürfen für euch kein Grund sein, euch nur mit euch selbst zu beschäftigen, nostalgisch zu sein, euch der Gegenwart gegenüber zu verschließen und pessimistisch in die Zukunft zu schauen. Vielmehr sollte sie ein starker Antrieb sein, euer geistliches, menschliches, künstlerisches (und auch folkloristisches) Erbe offenzuhalten für die Zeichen der Zeit und die Überraschungen Gottes. Es sind dieser Glaube und diese Offenheit bei euren Vorfahren, die zur Gründung eurer Bruderschaften geführt haben; sonst wären wir heute nicht hier…“
Ursprünglich entstanden die Bruderschaften in Italien im Mittelalter als Gebets- und Wallfahrtsgruppen; später ging es auch um gegenseitigen Beistand und Wohltätigkeit. Auch Michelangelo war Mitglied einer Bruderschaft. Das Brauchtum vieler Orte Italiens ist stark von den Bruderschaften geprägt. Bei der Folklore sollten sie aber nicht stehenbleiben, so Franziskus.
„Eure alten liturgischen und Frömmigkeits-Traditionen sollten von einem echten geistlichen Leben und von konkreten Werken der Nächstenliebe genährt werden. Habt keine Angst, eure Traditionen neu auszurichten, damit sie für alle zugänglich und verständlich bleiben und auch für Entfernte ein Anreiz werden, sich dem Glauben zu nähern.“
(vatican news – sk)
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