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Urbi et Orbi Urbi et Orbi

Papst ruft an Weihnachten zu Frieden in der Welt auf

Papst Franziskus hat am Ersten Weihnachtstag seinen feierlichen Segen Urbi et Orbi von der mittleren Loggia des Petersdoms erteilt. Etwa 50.000 Menschen nahmen bei sonnigem Wetter an dem Ereignis teil, das von Radio und TV weltweit übertragen wurde.

Stefan von Kempis – Vatikanstadt

Auf der „Piazza San Pietro“ intonierten Musikcorps der päpstlichen Schweizergarde und der italienischen Gendarmerie die Hymnen Italiens und des Vatikanstaats. US-Kardinal Michael James Harvey erinnerte daran, dass der mit dem feierlichen Papstsegen verbundene Ablass auch denen gilt, die das römische Geschehen über Radio, Fernsehen oder soziale Medien mitverfolgen.

„Möge Jesus, der Herr, der von der Jungfrau Maria geboren wurde, euch allen die Liebe Gottes bringen, die Quelle des Vertrauens und der Hoffnung“, sagte Franziskus in seiner Weihnachtsbotschaft. „Und möge er auch das Geschenk des Friedens bringen, das die Engel den Hirten von Betlehem verkündeten.“

Weihnachten, Geburtstag des Friedens

Damit war schon der entscheidende Akkord angeschlagen: Frieden. Der in Betlehem geborene Jesus bringe den Frieden in unser Leben hinein, so der Papst. „Brüder, Schwestern, wenden wir uns nach Betlehem, wo das erste Wimmern des Friedensfürsten ertönt. Ja, denn er selbst, Jesus, ist unser Friede: jener Friede, den die Welt nicht geben kann und den Gott Vater der Menschheit gegeben hat, indem er seinen Sohn in die Welt gesandt hat.“

Die schönsten Momente des Weihnachtssegens

Der Geburtstag des Herrn sei gleichzeitig „der Geburtstag des Friedens“, sagte Franziskus mit einem Zitat seines Vorgängers Leos des Großen. Jesus sei „der Weg des Friedens“; wer ihm nachfolge, solle „das Anhaften an Macht und Geld, den Stolz, die Heuchelei, die Lüge“ hinter sich lassen.

„Eiskalte Winde des Krieges“

„Diese Lasten behindern den Gang nach Betlehem, sie schließen von der Gnade der Weihnacht aus und versperren den Zugang zum Weg des Friedens. Und in der Tat müssen wir mit Schmerz feststellen, dass, während uns der Friedensfürst geschenkt wird, weiterhin Winde des Krieges über die Menschheit eiskalt hinweg wehen.“

Das war in erster Linie auf die Ukraine gemünzt. Franziskus erinnerte an alle Ukrainer, „die dieses Weihnachten im Dunkeln, in der Kälte oder weit weg von ihrem Zuhause erleben – aufgrund der Zerstörung, die zehn Monate Krieg verursacht haben“.

Aber wer hört auf die Stimme des Kindes?

„Der Herr mache uns bereit, mit konkreten Gesten der Solidarität denjenigen zu helfen, die leiden, und er erleuchte den Verstand derer, die die Macht haben, die Waffen zum Schweigen zu bringen und diesem sinnlosen Krieg ein sofortiges Ende zu setzen! Leider zieht man es vor, anderen Erwägungen Gehör zu schenken, die von der Logik der Welt diktiert werden. Aber die Stimme des Kindes, wer hört auf die?“

Feierlicher Weihnachtssegen des Papstes - ein Bericht von Radio Vatikan

Auch andernorts auf der Weltkugel nahm der Papst „einen schweren Mangel an Frieden“ wahr: Er erwähnte Syrien, das Heilige Land, den Libanon, die Sahelzone, den Jemen, aber auch Myanmar, Iran und Haiti.

„Krieg in Ukraine verschlimmert Hunger in der Welt“

„Lasst uns an diesem Tag, an dem es schön ist, sich um den gedeckten Tisch zu versammeln, den Blick nicht von Betlehem abwenden, was ‚Haus des Brotes‘ bedeutet, und lasst uns an die Menschen denken, die an Hunger leiden, vor allem an die Kinder, während jeden Tag große Mengen an Lebensmitteln verschwendet und Gelder für Waffen ausgegeben werden.“

Damit kam Franziskus ein weiteres Mal in seiner Weihnachtsbotschaft auf Russlands Überfall auf die Ukraine zu sprechen.

„Der Krieg in der Ukraine hat die Situation weiter verschlimmert, so dass ganze Bevölkerungsgruppen von einer Hungersnot bedroht sind, insbesondere in Afghanistan und den Staaten am Horn von Afrika. Jeder Krieg – das wissen wir – verursacht Hunger und missbraucht die Nahrung als Waffe, indem er ihre Verteilung an bereits leidende Bevölkerungen verhindert. Lasst uns an diesem Tag vom Friedensfürsten lernen und uns alle, vor allem die politisch Verantwortlichen, dafür einsetzen, dass Nahrung nur ein Mittel des Friedens sei.“

„Betlehem zeigt uns die Einfachheit Gottes“

Auch an Familien, die mit Geldknappheit kämpfen, an Arbeitslose, an Flüchtlinge und Vertriebene dachte der Papst.

„Betlehem zeigt uns die Einfachheit Gottes, der sich nicht den Weisen und Klugen offenbart, sondern den Kleinen, denen, deren Herz rein und offen ist (vgl. Mt 11,25). Wie die Hirten wollen auch wir ohne Zögern hingehen und uns von dem unvorstellbaren Ereignis erstaunen lassen, dass Gott zu unserem Heil Mensch wurde.“

(vatican news)

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25. Dezember 2022, 12:46