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15 Jahre lang stand der jüngst 79 Jahre alt gewordene Kardinal Sandri an der Spitze des Dikasteriums, das für die Ostkirchen zuständig ist. Benedikt XVI. hatte den Argentinier im Juni 2007 als Präfekt eingesetzt, 2014 war er von Franziskus in diesem Amt bestätigt worden. Mitte Januar wird nun Erzbischof Gugerotti als sein Nachfolger das Amt übernehmen. Die Personalwahl wurde an diesem Montag bekannt.

Ein Kenner ostkirchlicher Literatur

Der 1955 in Verona geborene Gugerotti trat in die dort ansässige Pia Societa („Fromme Gesellschaft“) von Don Nicola Mazza ein und wurde 1982 zum Priester geweiht. An der Universität Ca' Foscari in Venedig erwarb er einen Abschluss in orientalischen Sprachen und Literatur sowie eine Lizenz in Liturgie am Päpstlichen Athenäum S. Anselmo und einen Doktortitel in orientalischen Kirchenwissenschaften am Päpstlichen Orientalischen Institut. Als Dozent lehrt er an den Universitäten in Venedig, Padua und Rom sowie an der Gregoriana und am Päpstlichen Orientalischen Institut.

In ganz Europa als Nuntius tätig

In der Kongregation für die Ostkirchen, Vorläuferin des heutigen Dikasteriums, machte Claudio Gugerotti ab 1985 die ersten Schritte in seinem Dienst für den Heiligen Stuhl. 1997 wurde er zum Untersekretär derselben Kongregation ernannt. Von 1990 bis 2001 war er Berater des Amtes für die päpstlichen liturgischen Feiern, bis er im Dezember desselben Jahres zum Titularerzbischof von Ravello ernannt wurde.

2002 wurde er durch Johannes Paul II. zum Bischof geweiht und begann seinen Dienst als Apostolischer Nuntius in verschiedenen päpstlichen Vertretungen. So war er in Georgien, Armenien und Aserbaidschan, bevor er 2011 durch Benedikt XVI. nach Weißrussland entsandt wurde. Papst Franziskus schickte ihn 2015 in die Ukraine und 2020 nach Großbritannien.

Erzbischof Gugerotti ist auch als Autor verschiedener Artikel, Aufsätze und Bücher in Erscheinung getreten.

(vatican news - cs)