Papst ruft in Grußwort an ÖRK-Vollversammlung zu Frieden auf
„Kriege, Diskriminierung, verschiedene Formen von Ungerechtigkeit und Spaltung dauern fort, auch unter Menschen christlichen Glaubens selbst. Die globalisierte Welt, in der wir leben, verlangt von uns ein gemeinsames Zeugnis des Evangeliums als Antwort auf die dringlichen Anforderungen unserer Zeit“, schrieb der Papst in seinem an die in Karlsruhe tagende Vollversammlung des Weltkirchenrats ÖRK.
Als Gesandter des Papstes trug Ökumenekardinal Kurt Koch das auf Spanisch verfasste Papstgrußwort am Donnerstag vor. Er erhielt langen Applaus der Versammlung. ÖRK-Generalsekretär Ioan Sauca dankte dem Papst und würdigte das vertrauensvolle Miteinander zwischen Vatikan und ÖRK.
Franziskus betonte weiter, die Karlsruher Tagung mit Teilnehmern aus mehr als 100 Staaten und von 350 Kirchen und kirchlichen Gemeinschaften sei schon selbst ein „Symbol für ihre versöhnte Vielfalt“. Er hoffe, dass die Tagung die Gemeinschaft weiter stärken könne, damit die „Einheit der Christinnen und Christen ein noch strahlenderes Zeichen der Hoffnung und des Trostes für die Menschheit wird".
Fasziniert vom Dialog
Zuvor hatte sich der katholische Ökumenebischof Gerhard Feige fasziniert vom Dialog auf der Vollversammlung des Weltkirchenrats gezeigt. „Die kulturelle Vielfalt und Internationalität mit Christinnen und Christen aus mehr als 100 Staaten begeistert. Ich hoffe, der Versammlung gelingt es, gemeinsame Antworten auf die gewaltigen aktuellen Herausforderungen wie Klimawandel, Krieg und Rassismus zu finden. Es liegt eine große Spannung über der Vollversammlung“, sagte Feige der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) auch im Blick auf das Aufeinandertreffen von Delegierten aus Russland und aus der Ukraine.
Die katholische Kirche ist kein Mitglied im 1948 gegründeten Dachverband von protestantischen, anglikanischen und orthodoxen Kirchen, aber in mehreren Kommissionen und Arbeitsgruppen des ÖRK als Gast engagiert.
Die Versammlung mit rund 4.000 Delegierten und Expertinnen diskutierte am Donnerstag vor allem über mehr christliches Engagement für den Kampf für die Natur und gegen den Klimawandel. Zugleich ging es um die Situation von Christen in Nahost.
(kna – mg)
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