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Bei einer Papstmesse in der Kirche Santo Spirito in Sassia (Archivbild) Bei einer Papstmesse in der Kirche Santo Spirito in Sassia (Archivbild) 

Papst: „Bei Laien Bewusstsein für Berufung fördern“

Franziskus hat dazu ermuntert, Laien in Kirche und Liturgie stärker zu aktivieren. In einer Botschaft an Italiens katholische Kirche anlässlich der laufenden Nationalen Liturgischen Woche warnte er zugleich vor einer „Klerikalisierung“ von Laien.

Vom 22. bis 25. August findet im süditalienischen Salerno die 72. Nationale Liturgische Woche unter dem Motto „Ämter im Dienst der Synodalität“ statt, an dem Bischöfe, Priester, Diakone, Ordensmänner und -frauen sowie zahlreiche Laien teilnehmen. Franziskus ließ anlässlich der Veranstaltung über seinen Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin ein Grußwort ausrichten, das zum Nachdenken darüber auffordert, wie Laien die „Vielfalt der Rollen und Ämter“ in der Kirche besser ausschöpfen können und die Kirche dadurch noch synodaler werden kann.

Lektoren, Akolythen, Katecheten

Der Papst hatte zuletzt mit zwei Erlässen Laienämter erweitert und gestärkt: Mit dem Motu Proprio „Spiritus Domini“ (Januar 2021) öffnete er die Ämter des Lektors und Akolythen auch für Frauen; mit dem Erlass „Antiquum Ministerium“ (Mai bzw. Ritus-Veröffentlichung Dezember 2021) führte er offiziell den laikalen Dienst des Katecheten samt Ritus der Beauftragung durch den Ortsbischof ein.

Damit hat Papst Franziskus die Rolle von Frauen und Männern in der Verkündigung und Seelsorge der Kirche gestärkt – und er erhofft sich, dass diese neuen Spielräume jenseits der klerikalen Weiheämter auch gut genutzt werden, wie aus dem von Parolin im päpstlichen Auftrag verfassten Grußwort an die Liturgie-Konferenz von Salerno hervorgeht:

„Die Studien- und Diskussionstage können ein idealer Ort sein, um die wirksame Auswirkung der neu eingeführten Dienste des Lektors, des Akolythen und des Katecheten in der kirchlichen Praxis zu überprüfen und die Förderung dieser Dienste im Lichte des Lehramtes von Papst Franziskus zu betrachten, der immer wieder dazu einlädt, das forma ecclesiae in einem gemeinschaftlicheren Schlüssel zu erneuern und jede Restversuchung des Klerikalismus zu überwinden.“

Keine Klerikalisierung von Laien

Allgemeines Priestertum und Amtspriestertum dürften nicht verwechselt, der Begriff der „Stellvertretung“ nicht willkürlich ausgelegt werden, heißt es in dem Grußwort weiter. Denn eine „Klerikalisierung“ von Laien bringe die Gefahr mit sich, „eine kirchliche Dienststruktur zu schaffen, die parallel zu der auf dem Weihesakrament beruhenden ist“, gibt Kardinal Parolin in dem Grußwort der Sorge des Papstes Ausdruck. Es gehe dem Papst darum, „bei den Laien ein klareres Bewusstsein für ihre Berufung zu fördern, die sich in einer Vielzahl von Aufgaben und Diensten für den Aufbau des gesamten christlichen Volkes ausdrückt“.

Das Grußwort wurde am Montagabend anlässlich der Eröffnung der Nationalen Liturgischen Woche veröffentlicht, adressiert ist es an den Erzbischof von Catanzaro-Squillace Claudio Maniago, den Präsidenten des italienischen „Centro di Azione Liturgica“ (CAL). Das kirchliche Gremium befasst sich mit der Frage, wie Laien stärker in Liturgie und kirchliches Leben eingebunden werden können.

(vatican news - pr)

 

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23. August 2022, 09:00