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Franziskus feierte 2019 eine Messe mit der kongolesischen Gemeinschaft in Rom Franziskus feierte 2019 eine Messe mit der kongolesischen Gemeinschaft in Rom 

Papst würdigt afrikanischen Messritus

Der zairische Ritus der katholischen Messfeier ist „ein Modell für andere Kirchen“. Das schreibt Papst Franziskus im Vorwort zum Buch einer kongolesischen Ordensfrau.

Am zairischen Ritus könnten sich nach Vorstellung des Papstes alle Kirchen orientieren, die „eine angemessene liturgische Ausdrucksform suchen, um die Früchte der Missionsarbeit, der Evangelisierung der Kulturen und der Inkulturation des Evangeliums zur Reife zu bringen“. Das Buch mit dem Vorwort des Papstes wurde an diesem Montag in französischer Sprache veröffentlicht.

Der zairische Messritus sei sowohl „dem Glauben und der apostolischen Tradition treu“ als auch der „Natur der katholischen Liturgie“ und dem „religiösen Genius Afrikas und des Kongo“, schreibt der Papst. „Er erlaubt einem Kongolesen, in seiner Sprache zu beten, mit seinem Körper und seiner Seele, und dabei Symbole zu benutzen, die ihm vertraut sind.“

Johannes Paul II. genehmigte Ritus 1988 offiziell

Der „römische Ritus der Messfeier für die Diözesen von Zaire“, also für den heutigen Kongo, ist der erste und einzige lateinische Ritus, der nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil approbiert wurde. Papst Johannes Paul II., der auf einer seiner ersten Auslandsreisen das damalige Zaire besucht hatte, genehmigte ihn 1988 offiziell.

Der Ritus stützt sich auf Vorarbeiten der Bischöfe des Landes seit den sechziger Jahren des letzten Jahrhunderts. Von seiner Struktur her entspricht er weitgehend dem normalen Ablauf einer katholischen Messfeier. Allerdings spielen der Lektor sowie Tanz und Gesang eine wichtigere Rolle. Kennzeichnend ist die Anrufung der Heiligen und der Vorfahren im ersten Teil der Messfeier.

Inspiration für Amazonien?

Franziskus hat den zairischen Ritus schon mehrfach gewürdigt und auch schon in ihm zelebriert. In diesem Juli wollte er eigentlich den Kongo besuchen; die Reise musste aber wegen seiner Knieprobleme verschoben werden.

Die Amazonas-Bischofssynode, die Ende 2019 im Vatikan über pastorale Herausforderungen in der grünen Lunge des Planeten beriet, hat unter anderem einen eigenen Messritus für Amazonien vorgeschlagen, damit die Menschen dort, vor allem die Eingeborenen, den katholischen Glauben nicht als etwas Fremdes, Importiertes wahrnehmen. Vorbild für eine solche Riten-Anpassung an eine konkrete Ortskirche ist der Ritus aus dem Kongo.

(vatican news – sk)
 

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20. Juni 2022, 16:00