ÃÛÌÒ½»ÓÑ

Papst Franziskus bei der Audienz mit der Santa Marta Group am Donnerstag Papst Franziskus bei der Audienz mit der Santa Marta Group am Donnerstag 

Papst: Beim Kampf gegen Menschenhandel Socials in den Blick nehmen

Der Kampf gegen den Menschenhandel sollte auch einen verantwortungsvollen Gebrauch der neuen Technologien fördern und zu einer erneuerten ethischen Vision des politischen, wirtschaftlichen und sozialen Lebens betragen, die nicht den Profit, sondern die Menschen in den Mittelpunkt stellt. Das betonte Papst Franziskus an diesem Donnerstag bei einem Treffen mit den Teilnehmern an einer internationalen Konferenz der Santa Marta Group.

Christine Seuss - Vatikanstadt

Franziskus dankte den Teilnehmern an der Konferenz, darunter führende Vertreter verschiedener Strafverfolgungs-, Regierungs-, ziviler und religiöser Organisationen, für ihren Einsatz bei der Bekämpfung des Phänomens, das der Papst schon des öfteren als „Geißel der Menschheit“ bezeichnet hat. Diese „kriminellen Aktivitäten“ verletzten die „Würde und die Rechte von Männern, Frauen und Kindern“ und hätten „dauerhafte Auswirkungen auf die einzelnen Opfer und die Gesellschaft insgesamt“, erinnerte Franziskus.

In den Jahren seit ihrer Gründung habe sich die Santa Marta Group der Förderung „eines immer besseren Verständnisses des Ausmaßes und der Natur des Menschenhandels und der Stärkung der Zusammenarbeit auf internationaler, nationaler und lokaler Ebene gewidmet“, um „wirksame Wege zu finden, dieser Geißel ein Ende zu setzen und sicherzustellen, dass die Opfer die notwendige körperliche und geistige Betreuung erhalten“. Mit diesen Worten würdigte Franziskus die Arbeit der am Vatikan angesiedelten Gruppe, in der sich seit 2014 Experten über Fachwissen, Erfahrungen und bewährte Verfahren zur Verhütung und Bekämpfung des Menschenhandels und moderner Formen der Sklaverei austauschen.

„Leider breiten sich moderne Formen der Sklaverei selbst in den am weitesten entwickelten Gebieten der Welt weiter aus“

„Leider breiten sich moderne Formen der Sklaverei selbst in den am weitesten entwickelten Gebieten der Welt weiter aus“, gab Franziskus zu bedenken: „Ich hoffe, dass bei der Bekämpfung des Menschenhandels auch eine Reihe von allgemeineren Gegebenheiten stärker berücksichtigt werden, wie die verantwortungsvolle Nutzung von Technologie und sozialen Medien und die Notwendigkeit einer erneuerten ethischen Vision des politischen, wirtschaftlichen und sozialen Lebens, die nicht auf den Profit, sondern auf den Menschen ausgerichtet ist.“

„Obwohl die Aufgabe in der Tat entmutigend ist, ermutige ich Sie, in Ihren Bemühungen um die Wahrung der gottgegebenen Würde eines jeden Menschen und um die Verteidigung der grundlegenden Menschenrechte derjenigen, die allzu oft vergessen werden und keine Stimme haben, nicht nachzulassen“

Gleichzeitig sei es „unbedingt nötig“, die Opfer des Menschenhandels „zu unterstützen, zu begleiten und wieder in unsere Gemeinschaften einzugliedern“, ebenso wie ihnen „beim Prozess der Heilung und der Wiedererlangung ihres Selbstwertgefühls“ zur Seite zu stehen, forderte Franziskus vor seinen Gästen. „Obwohl die Aufgabe in der Tat entmutigend ist, ermutige ich Sie, in Ihren Bemühungen um die Wahrung der gottgegebenen Würde eines jeden Menschen und um die Verteidigung der grundlegenden Menschenrechte derjenigen, die allzu oft vergessen werden und keine Stimme haben, nicht nachzulassen.“ Die Kirche sei stets „dankbar für jeden Ausdruck geschwisterlicher Nächstenliebe und Fürsorge für alle, die versklavt und ausgebeutet wurden“, denn so werde „Gottes Barmherzigkeit sichtbar“ und das „Gefüge der Gesellschaft gestärkt und erneuert“, schloss Franziskus seine kurze Ansprache.

Internationale Task Force

Seit 2014 verbindet die Gruppe Menschen, die an verschiedenen Stellen gegen Menschenhandel angehen und erleichtert auf diese Weise die vertrauensvolle Zusammenarbeit und die Entwicklung und Anwendung praktischer Lösungen auf lokaler und regionaler Ebene.

Die Gruppe tagte von Dienstag bis Donnerstag am Sitz der Akademie der Wissenschaften in den Vatikanischen Gärten. Die Ergebnisse der Beratungen zwischen Polizeichefs und anderen führenden Vertretern von Santa Marta sowie den Aktionsplan für das kommende Jahr hatte die Gruppe Papst Franziskus bei der Audienz an diesem Donnerstag vorgestellt.

(vatican news)

Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.

19. Mai 2022, 11:00