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Papst Franziskus bei seiner Generalaudienz diesen Mittwoch Papst Franziskus bei seiner Generalaudienz diesen Mittwoch 

Papst bei Generalaudienz: Standhaft im Glauben auch im Alter

Papst Franziskus hat Scheinheiligkeit eine Absage erteilt und alte Menschen mit festem Glauben gelobt: „Die Jungen sehen uns an und unsere Kohärenz kann den Weg zu einem wunderbaren Leben für sie bereiten", sagte er bei seiner Generalaudienz.
Der Papst an die älteren Menschen: Wir bezeugen die Ehre des Glaubens, die Jugend schaut auf uns

Stefanie Stahlhofen - Vatikanstadt

Deutlich machte das Kirchenoberhaupt dies bei seiner mittwöchlichen Audienz auf dem Petersplatz anhand der Bibelerzählung über den 90-jährigen Eleasar, der der Versuchung der Scheinheiligkeit widersteht, auch wenn er dafür sein Leben riskiert:

„Seine Gestalt ist ein Zeugnis für die besondere Beziehung, die zwischen der Treue des Alters und der Ehre des Glaubens besteht. Er ist ein stolzer Mensch! Ich möchte gerade von der Ehre des Glaubens sprechen, nicht nur von der Beständigkeit, der Verkündigung und dem Widerstand des Glaubens....Die biblische Geschichte ... erzählt die Episode von den Juden, die durch ein königliches Dekret gezwungen wurden, Götzenopferfleisch zu essen. Als Eleasar an der Reihe war, ein älterer Mann, der von allen sehr geschätzt wurde - 90-jährig, sehr geschätzt, einflussreich - rieten ihm die Beamten des Königs zu einer Täuschung, also so zu tun, als ob er das Fleisch essen würde, ohne es tatsächlich zu tun. Scheinheiligkeit. Religiöse Scheinheiligkeit. Davon gibt es viel! Es gibt viel religiöse Scheinheiligkeit, klerikale Scheinheiligkeit, viel."

Hier im Audio: Papst bei Generalaudienz: Standhaft im Glauben auch im Alter

„Es gibt viel religiöse Scheinheiligkeit, klerikale Scheinheiligkeit, viel“

Eleasar jedoch ging auf diesen „scheinheiligen Ausweg" nicht ein, betonte der Papst, da er sich auch seiner Vorbildfunktion bewusst war:

„Gerade das Alter - und das ist schön für die Alten! - erscheint hier als der entscheidende, unersetzliche Ort für dieses Zeugnis. Ein älterer Mensch, der aufgrund seiner Verletzlichkeit akzeptiert, dass die Ausübung des Glaubens irrelevant ist, würde die jungen Menschen glauben machen, dass der Glaube keine echte Beziehung zum Leben hat. Dieser erschiene ihnen von Anfang an als eine Reihe von Verhaltensweisen, die bei Bedarf simuliert oder verheimlicht werden können, weil keine von ihnen so wichtig für das Leben ist."

Die Ehre des Glaubens gerate immer wieder unter Druck, sogar unter „gewalttätigen Druck durch die Kultur der Herrschenden", oder es werde versucht, den Glauben als „alten Aberglauben, als anachronistischen Fetisch und so weiter" abzutun, führte Franziskus aus. Er mahnte auch, nicht der â€žHäresie" der â€žgnostischen Versuchung" zu erliegen:  

„Die Ausübung des Glaubens ist nicht das Symbol unserer Schwäche, sondern vielmehr das Zeichen seiner Stärke“

„Die Ausübung des Glaubens wird von diesen Gnostikern, die es schon zur Zeit Jesu gab, als unnützes und sogar schädliches Äußeres betrachtet, als antiquiertes Überbleibsel, als verkappter Aberglaube. Kurz gesagt, etwas für Alte. Der Druck, den diese undifferenzierte Kritik auf die jüngeren Generationen ausübt, ist stark. Natürlich wissen wir, dass die Ausübung des Glaubens zu einem seelenlosen Äußeren werden kann - das ist die andere Gefahr, das Gegenteil, nicht? ... Aber an sich ist sie nicht seelenlos. Vielleicht ist es gerade unsere Aufgabe, der Älteren, eine wichtige Mission: dem Glauben seine Ehre zurückzugeben, ihn kohärent zu machen, welches das Zeugnis von Eleasar ist: die Kohärenz bis zum Ende. Die Ausübung des Glaubens ist nicht das Symbol unserer Schwäche, sondern vielmehr das Zeichen seiner Stärke. Wir sind keine Jungen mehr. Wir haben nicht gescherzt, als wir uns auf den Weg des Herrn gemacht haben! Nein. Der Glaube verdient Respekt und Ehre bis zum Ende."

Zum Ende seiner Generalaudienz auf dem Petersplatz, zu der laut Vatikan rund 12.000 Gläubige aus aller Welt gekommen waren, äußerte sich Franziskus auch noch einmal kurz zu seinem Knieleiden, das ihm aktuell wieder vermehrt zu schaffen macht:

„Leider kann ich heute nicht in die Menge kommen, aufgrund meiner Knieerkrankung. Ich bedauere, dass ich euch daher im Sitzen grüßen muss, aber das ist nur eine zeitweilige Sache! Hoffen wir, dass es schnell vorbei geht und ich bei den anderen Audienzen wieder zu euch kommen kann. Danke!"

(vatican news-sst)

 

 

 

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04. Mai 2022, 10:43