Papst: Kinderarbeit gemeinsam und entschlossen bek?mpfen
Die Konferenz hat die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) vom 15. bis 20. Mai 2022 im südafrikanischen Durban organisiert. Dazu werden rund 4.000 Delegierte aus Politik, Zivilgesellschaft und Wirtschaft erwartet. Papst Franziskus schickte eine Grußbotschaft, die der Vatikan diesen Dienstag veröffentlichte. Darin kritisiert das Oberhaupt der katholischen Kirche, dass auch heute noch Kinderarbeit oft verbreitet ist. Der Papst nennt als konkrete Beispiele etwa Jungen und Mädchen, die ?Felder pflügen, in Minen arbeiten, große Entfernungen zurücklegen müssen, um Wasser zu holen, und Arbeiten verrichten, die sie am Schulbesuch hindern - ganz zu schweigen von dem Verbrechen der Kinderprostitution".
Ursachen von Kinderarbeit angehen
Papst Franziskus ruft daher zu mehr Einsatz im Kampf gegen Kinderarbeit auf. Die zuständigen internationalen und nationalen Gremien müssten ?die strukturellen Ursachen der weltweiten Armut und der skandalösen Ungleichheit, die weiterhin unter den Mitgliedern der Menschheitsfamilie besteht", beseitigen. Die ILO-Konferenz in Durban habe die Aufgabe, ?ein größeres Bewusstsein" für das Problem Kinderarbeit zu schaffen, um ?geeignete und wirksame Wege zu finden, die Würde und die Rechte der Kinder zu schützen, insbesondere durch die Förderung von Sozialschutzsystemen und den Zugang zu Bildung für alle", so der Papst weiter.
Franziskus nannte Kinderarbeit ?eine Tragödie", die sich in den letzten Jahren ?durch die Auswirkungen der globalen Gesundheitskrise und die Ausbreitung der extremen Armut in vielen Teilen unserer Welt" noch verschlimmert habe. Der Heilige Stuhl und die Kirche als Ganzes, so Franziskus in seinem Schreiben, arbeiteten ebenfalls daran, das Phänomen ?entschlossen, gemeinsam und entschieden" zu bekämpfen. Die Botschaft des Papstes hatte der Papstbotschafter in Südafrika, Erzbischof Peter Bryan Wells, am Montag in Durban verlesen.
Hintergrund
Dass die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) den fünften internationalen Gipfel zur Beseitigung von Kinderarbeit ausgerechnet in Durban organisiert hat, ist übrigens kein Zufall: In afrikanischen Ländern leben die meisten der weltweit 160 Millionen arbeitenden Kinder. Die ILO geht davon aus, dass mehr als 72 Millionen Kinder in Afrika südlich der Sahara von Kinderarbeit betroffen sind, also fast jedes fünfte Kind. Experten schätzen, dass infolge der Corona-Pandemie Millionen weitere Kinder gefährdet sind.
(vatican news/diverse - sst)
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