Papst warnt Unis vor Rückzug in Elfenbeinturm
Besonders die Lehrenden nahm der Papst in die Pflicht: Sie sollten den Studierenden, aber auch ihren Kollegen gut zuhören und die ?soziale Realität“ genau in den Blick nehmen. Es gehe darum, junge Menschen auszubilden, ?die in die Arbeitswelt und in die Gesellschaft etwas Neues hineinbringen können“.
?Während ihr die hohe Qualität der Studien und der Forschung fördert, bitte ich euch aber auch, darauf zu achten, dass alle, die es verdienen, ihr Recht auf Studium und Ausbildung wahrnehmen können – auch wenn sie nicht die Mittel dazu haben. Außerdem bitte ich darum, auch künftig Studierende, Forschende und Lehrende aufzunehmen, die Opfer von Verfolgungen, Kriegen oder Diskriminierung in verschiedenen Teilen der Welt sind. Möge es euch auch gelingen, bei vielen das Lernen und den Dienst an der Gesellschaft zusammenzubringen… Denn die universitäre Bildung darf nie vom Leben der Menschen und der Gesellschaft abgekoppelt werden.“
Den Epochenwandel deuten
Das sei schließlich die Grundintention von Universitäten, so Franziskus: Lehre, Forschung, Dialog und Austausch mit der Gesellschaft zusammen voranzutreiben. Gerade heutzutage sei es wichtig, ?diesen Epochenwandel nachdenkend und unterscheidend zu ?lesen‘ – ohne ideologische Vorurteile, ohne Angst, Ausweichen oder (noch schlimmer) Konformismus.“
Das Wort ?universitas“ bedeute nicht nur Zusammentragen von Wissen, sondern auch Gemeinschaft, erinnerte der Papst. Für den Frieden, aber auch für das Herausarbeiten eines neuen globalen Entwicklungs- und Wirtschaftsmodells spiele die Universität – ?dieser alte und paradigmatische Ausdruck der europäischen Zivilisation“ – eine wichtige Rolle.
?Es fehlt nicht mehr viel bis zum Heiligen Jahr 2025. Erinnern wir uns daran, dass genau drei Jahre nach dem ersten Heiligen Jahr von 1300 das erste Studium Urbis in Rom entstand, wie um ganz praktisch den engen Geburtszusammenhang zwischen Kirche und Universität zu zeigen… Diese alte und belastbare Beziehung sollen wir heute auf verantwortliche Weise weiterentwickeln und bewahren.“
(vatican news – sk)
Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, k?nnen Sie hier unseren Newsletter bestellen.