Kardinal De Magistris im Alter von 95 Jahren verstorben
De Magistris war von 2001 bis 2004 Leiter der Apostolischen Pönitentiarie, die unter anderem für das Ablasswesen, Absolutionen und Dispensen zuständig ist. Die Pänitentiarie wird zu den drei Obersten Gerichtshöfen der katholischen Kirche gezählt, auch wenn es sich im engeren Sinn nicht um ein Kirchengericht handelt. Mit Erreichen der Altersgrenze trat De Magistris das Amt wieder ab.
Ein Sarde in Rom
De Magistris wurde am 23. Februar 1926 in Cagliari auf Sardinien geboren. Am 12. April 1952 wurde er durch den damaligen Erzbischof Cagliaris, Paolo Botto, zum Priester geweiht. Ab 1957 wirkte er in Rom, zunächst als Sekretär an der Lateransuniversität, dann an verschiedenen Positionen im Vatikan, unter anderem als Büroleiter an der Glaubenskongregation. 1979 wurde er durch Papst Johannes Paul II. an die Apostolische Pönitentiarie gerufen, deren Leitung er 2001 übernahm. Am 28. April 1996 wurde er zum Bischof geweiht, während er mit der Übernahme der Leitung der Pönitentiarie zum Erzbischof erhoben wurde. Nach seinem Ausscheiden aus dem Amt war er in Rom weiter in der Seelsorge tätig, bis er aus gesundheitlichen Gründen 2010 in seine Heimatdiözese Cagliari zurückkehrte. In der dortigen Kathedrale nahm er den Gläubigen bis vor wenigen Monaten die Beichte ab.
Papst Franziskus hatte am 4. Februar 2015 die Erhebung des sardischen Kirchenmannes in den Kardinalsstand angekündigt. Mit dem Tod von De Magistris besteht das Kardinalskollegium aus 213 Kardinälen, wovon 119 berechtigt sind, in einem Konklave den nächsten Papst zu wählen.
Würdigung des Papstes
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