Papst: Menschenhandel spiegelt falsche Dominanz des Mannes über die Frau
„Tausende von Frauen und Mädchen, die jedes Jahr Opfer des Menschenhandels werden, klagen die dramatischen Folgen von Beziehungsmodellen an, die auf Diskriminierung und Unterwerfung basieren. Und das ist keine Übertreibung: Tausende!“, so Franziskus in einer Videobotschaft von diesem Dienstag. Die Gesellschaften auf der ganzen Erde seien „noch lange nicht so organisiert, dass sie klar widerspiegeln, dass die Frauen genau die gleiche Würde und die gleichen Rechte haben wie die Männer”, fuhr er mit einem Zitat aus seiner Enzyklika „“ (23) fort.
Franziskus warnte vor der „Arroganz der Gewalt“ und der „Korruption des Geldes und der Macht", die es zu überwinden gelte. Er ordnete das Verbrechen Menschenhandel aber auch theologisch ein. Die Gewalt, die Frauen und Kinder erleiden, wenn sie Opfer von Menschenhandel werden, sei „eine offene Wunde im Leib Christi, im Leib der ganzen Menschheit, eine tiefe Wunde, die auch jeden einzelnen von uns betrifft“.
Menschenrechte so auslegen, dass sie Vielfalt respektieren
Viele Frauen hätten den Mut, sich gegen diese Gewalt aufzulehnen, aber gerade auch Männer seien hier gefragt, erklärte der Papst. „Gemeinsam können und müssen wir dafür kämpfen, dass die Menschenrechte in einer Weise ausgelegt werden, die die Vielfalt respektiert und die Würde jedes Menschen anerkennt.“
Papst Franziskus hat den Tag des Gebets und des Nachdenkens über Menschenhandel 2015 eingeführt und auf den 8. Februar gelegt. An diesem Tag gedenkt die Kirche der Heiligen Josephine Bakhita (1869-1947), einer aus dem Sudan stammenden Ordensfrau, die als Opfer von Menschenhandel nach Italien gelangte, dort freikam und ihre religiöse Berufung fand.
(vatican news – gs)
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