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Mario Galgano und Salvatore Cernuzio - Vatikanstadt

Die Verblüffung bei den Anwesenden im Geschäft „Stereosound“ war groß gewesen, so wie an jenem 4. September 2015, als der Papst unter dem Erstaunen der Römer nachmittags ein Optikergeschäft in der Via del Babuino im Zentrum Roms aufsuchte. Damals ging es darum, das Gestell seiner Brille zu wechseln. Am Nachmittag des 21. Dezember 2016 begab sich Franziskus persönlich zum Orthopädiegeschäft „Fisioitop“ in der Via del Gelsomino in der Nähe des Vatikans, um neue Schuhe zu kaufen. An diesem Dienstagabend spielte sich eine ähnliche Szene mit der plötzlichen Ankunft von Papst Franziskus in den Räumlichkeiten von „Stereosound“ ab. Es handelt sich um einen „alten“ Plattenladen in der Via della Minerva, in der Nähe des Pantheons, dessen Besitzer der Papst noch aus der Zeit kennt, als er als Erzbischof von Buenos Aires war und bei seinen Rom-Visiten in dieser Gegend der Stadt verkehrte. Während seiner damaligen Aufenthalte in der italienischen Hauptstadt wohnte Jorge Mario Bergoglio meist in der Casa del Clero in der Via della Scrofa.

Der Papst in Rom

Franziskus segnete die kürzlich renovierten Räumlichkeiten

Bei seiner Ankunft gegen 19 Uhr in einem weißen Fiat 500L, der sofort die Aufmerksamkeit der Passanten auf sich zog, segnete Franziskus nach Angaben des Leiters des vatikanischen Presseamtes, Matteo Bruni, die kürzlich renovierten Räumlichkeiten. Etwa zehn Minuten lang verweilte der Papst im Inneren des Ladens, der wie viele andere im Zentrum Roms ein „Flair aus alten Zeiten“ hat und in dem Schallplatten von Maria Callas bis Pink Floyd oder Werke neuerer Autoren zu finden sind.

In der Zwischenzeit hatte sich, wie die Anwesenden berichten, eine kleine Menschenmenge versammelt, die mit Smartphones am Ausgang den Papst fotografierten. Die meisten von ihnen waren Jugendliche, die darüber scherzten, welche Musik den Papst interessieren könnte, und durch die Fenster spähten, von wo aus man sehen konnte, wie Franziskus Letizia, die Mitbesitzerin des Geschäfts, sowie ihren Schwiegersohn und ihre Tochter segnete. Die Tochter überreichte dem Papst ein in blaues Papier eingewickeltes Geschenk: eine Vinyl-Schallplatte mit klassischer Musik.

Der Papst in Rom

„Ein Kunde aus früheren Zeiten“

Sobald Papst Franziskus wieder in sein Auto stieg, um zum Vatikan zurückzufahren, rief ihm die Menge laut: „Heiliger Vater, Heiliger Vater!“ Das Geschäft ließ schnell die Rollläden herunter, und Frau Letizia wollte sich nicht zu dem Besuch äußern. Einigen Journalisten, die zufälligerweise vor Ort waren, erklärte sie kurz, dass der Papst ein „alter Kunde“ sei, der das Geschäft seit seiner Zeit als Kardinal von Buenos Aires besucht habe, und dass der heutige Besuch „schön“ und „voller Menschlichkeit“ gewesen sei.

(vatican news)