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Papst Franziskus bei einer Generalaudienz 2021 Papst Franziskus bei einer Generalaudienz 2021 

Papst: Migrantenpastoral nicht vernachlässigen

Papst Franziskus betont, wie wichtig Seelsorge für Migranten ist. Die Anwesenheit von Gläubigen verschiedener Nationalitäten bereichere immer häufiger „das Gesicht der Pfarrgemeinden" und mache sie „universeller und katholischer", heißt es in der Botschaft des Papstes zum Weltmissionssonntag im Oktober. Der Vatikan veröffentlichte das Dokument diesen Donnerstag zum Hochfest Erscheinung des Herrn.

Stefanie Stahlhofen - Vatikanstadt

Aufgrund von religiöser Verfolgung, Krieg und Gewalt seien viele Christen gezwungen, aus ihrer Heimat in andere Länder zu fliehen, errinnert Franziskus in dem sechsseitigen Schreiben, das mit dem Zitat â€žIhr werdet meine Zeugen sein" aus der Apostelgeschichte (Apg 1,8) überschrieben ist. 

Zum Nachhören - was in der Papst-Botschaft drin steht

 â€žWir sind diesen Brüdern und Schwestern dankbar, die sich dem Leiden nicht verschließen, sondern in den Ländern, die sie aufnehmen, Zeugnis von Christus und der Liebe Gottes ablegen", betont das Kirchenoberhaupt. Unter Punkt 2 seines Schreibens - überschrieben „Bis an die Grenzen der Erde - Die immerwährende Aktualität einer Sendung zur weltweiten Evangelisierung" - verdeutlicht der Papst, dass es um eine Kirche geht, die „im Aufbruch ist, um ihre Berufung zu erfüllen, von Christus, dem Herrn, Zeugnis abzulegen, geleitet von der göttlichen Vorsehung durch die konkreten Umstände des Lebens." In diesem Zusammenhang betont er auch:

„Die Migrantenpastoral ist eine nicht zu vernachlässigende missionarische Tätigkeit, die auch den einheimischen Gläubigen helfen kann, die Freude am christlichen Glauben, den sie empfangen haben, wiederzuentdecken“

 â€žDie Migrantenpastoral ist eine nicht zu vernachlässigende missionarische Tätigkeit, die auch den einheimischen Gläubigen helfen kann, die Freude am christlichen Glauben, den sie empfangen haben, wiederzuentdecken."

Doch auch in der heutigen Zeit gebe es noch Orte, an die der christliche Glaube noch nicht vorgedrungen sei. Das meint Franziskus sowohl geographisch wie auch im übertragenen Sinne:

„Die Kirche Christi war, ist und wird immer ,im Aufbruch` sein zu neuen geographischen, sozialen und existentiellen Horizonten“

 â€žDie Kirche Christi war, ist und wird immer ,im Aufbruch' sein zu neuen geographischen, sozialen und existentiellen Horizonten, um auf ,Grenzbereiche' und menschliche Situationen zugehen, um von Christus und seiner Liebe zu allen Männern und Frauen aller Völker, Kulturen und sozialen Schichten Zeugnis abzulegen. In diesem Sinne wird die Mission immer auch missio ad gentes sein, wie uns das Zweite Vatikanische Konzil gelehrt hat, denn die Kirche wird immer über ihre eigenen Grenzen hinausgehen müssen, um die Liebe Christi für alle zu bezeugen."

Neben dem Hinausgehen bis an die Grenzen weist Papst Franziskus in seiner Botschaft zum Missionssonntag 2022 noch auf zwei weitere Aspekte genauer hin: Punkt 1 („Ihr werdet meine Zeugen sein") widmet sich dem Titelzitat des Schreibens und betont, dass alle Christen gerufen sind, sowohl durch Worte als auch durch ihr Leben und möglichst gemeinsam ihren Glauben zu bezeugen und weiterzuverbreiten:

„Bei der Evangelisierung gehören also das Beispiel des christlichen Lebens und die Verkündigung Christi zusammen“

 â€žBei der Evangelisierung gehören also das Beispiel des christlichen Lebens und die Verkündigung Christi zusammen. Das eine dient dem anderen. Sie sind die beiden Lungenflügel, mit denen jede Gemeinschaft atmen muss, um missionarisch zu sein. Dieses vollständige, konsequente und freudige Zeugnis für Christus wird sicherlich auch im dritten Jahrtausend die Anziehungskraft für das Wachstum der Kirche sein. Ich fordere daher alle auf, den Mut, die Offenheit und die parrhesia der ersten Christen wiederzugewinnen, um in Wort und Tat und in allen Lebensbereichen Zeugnis für Christus abzulegen." Erneut erteilt der Papst zugleich dem Abwerben Andersgläubiger, dem Proselytentum - eine Absage.

Wichtig ist für Papst Franziskus außerdem, dass man nicht selbst im Vordergrund steht:

Es geht nicht darum, sich zur Schau zu stellen

 â€žDie Missionare Christi werden nicht ausgesandt, um sich selbst mitzuteilen, um ihre Qualitäten und Überzeugungskraft oder ihre Fähigkeiten als Manager zur Schau zu stellen. Sie haben vielmehr die höchste Ehre, Christus in Wort und Tat vorzustellen und allen die Frohbotschaft seines Heils mit Freude und Offenheit zu verkünden, so wie die ersten Apostel."

Punkt 3 lautet „Ihr werdet Kraft empfangen vom Heiligen Geist - Lasst euch immer vom Geist stärken und leiten". In diesem Teil führt Papst Franziskus aus, dass ohne das Wirken des Heiligen Geistes nichts geht. 

Ohne den Heiligen Geist geht nichts

„Gerade wenn wir uns müde, unmotiviert und verloren fühlen, sollten wir daran denken, uns im Gebet an den Heiligen Geist zu wenden, der - das möchte ich noch einmal betonen - eine grundlegende Rolle im missionarischen Leben spielt, um uns von ihm erfrischen und stärken zu lassen, der göttlichen, unerschöpflichen Quelle neuer Energie und der Freude, das Leben Christi mit anderen zu teilen."

Mehrere Jubiläen

In seiner Botschaft zum Weltmissionssonntag würdigt Franziskus zudem mehrere aktuelle Jubiläen: Die Gründung der Kongregation de propaganda fide vor genau 400 Jahren, und vor genau 200 Jahren die Gründung des Werks für die Glaubensverbreitung (dessen Gründerin Pauline Jaricot soll auch dieses Jahr selig gesprochen werden). Das von ihr gegründete Werk, das  Kindermissionswerk und das Missionswerk des Heiligen Apostels Petrus wurden zudem alle vor genau einhundert Jahren als „päpstlich“ anerkannt. Der selige Paolo Manna, der vor 150 Jahren geboren wurde, gründete zudem die heutige Päpstliche Missionsunion, um Priester, Ordensmänner und -frauen und das gesamte Volk Gottes für die Mission zu sensibilisieren und zu animieren.

Weltmissionssonntag

Der Sonntag der Weltmission wird seit 1926 jährlich begangen. Termin ist der dritte Sonntag im Oktober - in Deutschland der vierte.

(vatican news - sst) 

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06. Januar 2022, 10:25