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Papst: Flüchtlinge sind unsere Brüder und Schwestern

Für mehr ³§´Ç±ô¾±»å²¹°ù¾±³Ùä³Ù mit Flüchtlingen hat Papst Franziskus bei einem Treffen mit jungen Leuten aus aller Welt geworben. Konkret kritisierte er die Situation in den libyschen Lagern; zudem prangerte er den Tod unzähliger Migranten und Flüchtlinge auf dem Mittelmeer an. Zu der Begegnung am Donnerstagabend in Rom hatte das Bildungsnetzwerk „Scholas Occurrentes" rund 50 Jugendliche aus mehr als 35 Ländern eingeladen.

Stefanie Stahlhofen - Vatikanstadt

Bei dem Treffen im Päpstlichen Internationalen Kolleg Maria Mater Ecclesiae sollte es um Themen gehen, die den jungen Leuten wichtig sind. Die Teilnehmer zwischen 16 und 27 Jahren kamen aus allen fünf Kontinenten. Auch Deutsche waren dabei. Ein junger Mann, der aus Ruanda zugeschaltet war, berichtete, dass er und seine Familie vor dem Völkermord in seiner Heimat geflohen waren. Er wollte vom Papst wissen, wie die Welt den vielen Vertriebenen Hoffnung geben könne. Dazu Franziskus:

„Wenn wir über Flüchtlinge sprechen, sollten wir nicht über Zahlen sprechen, sondern über unsere Brüder und Schwestern, die fliehen mussten. Und einige von ihnen konnten nicht fliehen und wurden in diesen ,Konzentrationslagern` gefangen, die es gibt -  ich spreche von der libyschen Küste. Menschenhändler bringen sie hin und nehmen sie bei der Rückführung in Empfang. Es ist sehr hart. Ein Flüchtling zu sein bedeutet, ohne sicheren Boden zu gehen, zu gehen, ohne zu wissen, wohin."

Hier im Audio: Papst Franziskus sprach mit jungen Leuten über das Thema Flucht und Solidarität

„Wenn wir über Flüchtlinge sprechen, sollten wir nicht über Zahlen sprechen, sondern über unsere Brüder und Schwestern, die fliehen mussten“

Er habe mit vielen Flüchtlingen gesprochen und wisse, wie viel Leid sie erlebten, erklärte der Papst. Menschenhändler versuchten, aus der Not der Betroffenen Profit zu schlagen; Frauen würden wie Ware verkauft. Franziskus machte auf die große Verzweiflung der Menschen aufmerksam, die sie sogar dazu bringe, mit seeuntüchtigen Booten nach Europa zu gelangen. Wie es da Hoffnung geben kann? So:

Das Mittelmeer - der größte Friedhof der Welt

„Wir müssen unsere Herzen für das Leben von Flüchtlingen öffnen, denn es handelt sich nicht um Touristen, die in ein anderes Land gekommen sind, und auch nicht um jemanden, der aus wirtschaftlichen Gründen geflohen ist, sondern um jemanden, der geflohen ist, um zu überleben, und der sein Leben dafür riskiert. Unser Egoismus führt uns zu einer Psychologie der Gleichgültigkeit: ,Ach ja, wir haben gelesen, dass 110 Menschen ertrunken sind, weil ein Boot im Mittelmeer kenterte...` - einem Mittelmeer, das zum größten Friedhof der Welt wird."

Perspektiven für eine bessere Welt

Es gibt also viel zu tun, um eine bessere Welt zu gestalten: Wie dies gelingen kann, darüber wollen die jungen Teilnehmer und das Bildungsnetzwerk „Scholas Occurrentes" noch bis 28. November gemeinsam nachdenken und sich austauschen. Das Treffen mit Papst Franziskus am Donnerstagabend in Rom war übrigens auch Auftakt für ein neues Scholas-Projekt: 50 Jugendliche begannen ein Jahr der menschlichen und politischen Bildung, das von der inspiriert ist.   

(vatican news - sst)

 

 

 

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26. November 2021, 09:01