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Die Audienz mit dem Papst im Vatikan Die Audienz mit dem Papst im Vatikan 

Papst: Wer sich Gott weiht, muss sich vor nichts fürchten

Der Papst hat am Samstagvormittag dreißig Missionsoblatinnen der Unbefleckten Empfängnis im Vatikan anlässlich eines doppelten Jubiläums empfangen: des 70. Jahrestags der Gründung des Instituts und des 20. Jahrestags seiner päpstlichen Approbation. Grund genug, um über die Bedeutung des Geweihten Lebens in der heutigen Zeit zu sinnieren.

Mario Galgano – Vatikanstadt

Wie Hefe zu sein: klein und verborgen, aber voller Kraft. Dies ist die Aufforderung von Franziskus an die Oblatinnen der Unbefleckten Mission: „Je größer der Teig ist, der gesäuert werden soll, desto reicher muss die Qualität des Sauerteigs sein“, erläuterte der Papst. In einem säkularen Institut geweiht zu sein, fügte er an, bedeute, „den Geist der Menschwerdung in der Zeit und an dem Ort zu leben, an den Gott uns gestellt hat“.

Zum Nachhören - was der Papst den Audienzteilnehmerinnen sagte

Wie Jesus, in Zeit und Raum

„Es bedeutet nicht, sich auf einen Mittelweg zu begeben, sondern wie Jesus voll und ganz an der Situation der einfachen Menschen teilzuhaben, an der täglichen Routine der Arbeit, der Wohnung, der nachbarschaftlichen Beziehungen usw., die alle vom Licht des Glaubens, der Wärme der Liebe und dem Horizont der Hoffnung beseelt sind.“

Ein Moment der Papstaudienz
Ein Moment der Papstaudienz

Mit Mut in der Welt tätig sein

Die weltlichen Tätigkeiten solle man heiligen, um alles im Sinne Jesu zu tun, fuhr Franziskus fort. Es gehe darum, „wie die anderen und inmitten der anderen zu leben“. Aber man müsse auch mit der Einheit mit Gott rechnen, „die die Projekte und Handlungen heiligt“. Dies sei der Ruf der Mitglieder einer Gemeinschaft, wie jene, die er an diesem Samstag empfing, so der Papst. In der Gemeinschaft mit Christus werde ihnen „das verborgene Leben Jesu als Vorbild“ vorgelebt. Denn Jesu Leben sei geprägt gewesen von „gewöhnliche Handlungen mit einem göttlichen Wert“. Dies gelte gerade darin, dass sie im Verborgenen stattfanden. Daher die Aufforderung, das Gemeinschaftsleben in der Welt mit Mut zu leben:

„Die Prophetie der weltlichen Weihe ist unvereinbar mit der Angst vor gefährdeten Orten und Situationen. Im Gegenteil, es sind gerade diese Situationen, in denen Menschen ausgegrenzt, marginalisiert und in ihrer Würde verletzt werden, die eine solche Weihe begünstigen.“

Gruppenfoto von Papst Franziskus mit den Teilnehmern der Audienz
Gruppenfoto von Papst Franziskus mit den Teilnehmern der Audienz

Heilige im Namen Gottes

Der Gründer der Gemeinschaft, der heilige Eugen von Mazenod, fordere uns auf, im Namen Gottes heilig zu sein. Franziskus schlug den Oblatinnen der Unbefleckten Mission drei Haltungen vor, um diesen Ruf anzunehmen:

Gebet als Sauerstoff

„Erstens: bereit sein, ganz in der Gegenwart zu leben, ohne Applaus und Erfolg, ganz Gott hinzugeben und in Beziehung mit ihm. Das Gebet ist der Sauerstoff des Lebens! Wie man nicht leben kann, ohne zu atmen, so kann man nicht Christ sein, geschweige denn ein geweihter Mensch, ohne zu beten.“

Sich völlig hingeben

Zweitens: Oblatin zu sein bedeute, sich ganz und gar Gott hinzugeben, so wie Jesus es getan habe, indem er „am Kreuz gestorben“ ist und uns gezeigt habe, dass „das Leben Liebe ist, die nach Liebe verlangt“:

„Dieser Weg ist nicht bequem, er ist nicht einfach, man muss persönlich dafür bezahlen. Aber es ist der Weg des Friedens und der Freude.“

Wie Maria

Als dritte Haltung schlug der Papst schließlich vor, dass wir das gleiche Vertrauen in Gott haben sollten wie Maria, indem wir ihr nacheifern, indem wir auf den Willen Gottes hören und ihn annehmen, „damit sein Wort auch in uns Fleisch wird“.

(vatican news)

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20. November 2021, 12:51