ҽ

Papst Franziskus an die Mitglieder der Stiftung Centesimus Annus Papst Franziskus an die Mitglieder der Stiftung Centesimus Annus 

Papst: Gerechte Wirtschaft zum Wohl aller nötig

Franziskus hat die Finanzwelt zu mehr Ausrichtung auf das Wohl aller Menschen anstelle von egoistischer Profitgier aufgerufen. Das aktuelle Wirtschaftssystem verurteilte das Kirchenoberhaupt als am „Gott des Geldes" orientiert. Dies führe zu räuberischer Ausbeutung von Mensch und Natur sowie zu verschiedenen Formen von Ungerechtigkeit, die nicht einfach nur gleichgültig hingenommen werden dürften, mahnte das Kirchenoberhaupt am Samstag im Vatikan.

Stefanie Stahlhofen - Vatikanstadt

„Heute sind wir in jedem Bereich mehr denn je gerufen, auch an andere zu denken, aus uns herauszugehen und uns unentgeltlich für die Entwicklung einer besseren und gerechteren Welt einzusetzen. Eine Welt ohne die Vorherrschaft von Egoismus und Eigeninteressen. Gleichzeitig sind wir gerufen, über die Einhaltung des Respekts gegenüber allen Menschen, der Freiheit und der unverletzlichen Würde aller zu wachen. Das ist die Mission, wenn es um die Umsetzung der kirchlichen Soziallehre geht."  

Papst Franziskus äußerte sich bei einer Audienz für die Teilnehmer einer Konferenz der Päpstlichen Stiftung „Centesimus Annus". Sie hatten zwei Tage lang im Vatikan beraten, wie eine gerechtere und solidarischere Welt erreicht werden kann. „Solidarität, Zusammenarbeit und Verantwortung: Die Gegengifte im Kampf gegen Ungerechtigkeit, Ungleichheit und Ausgrenzung” - unter diesem Titel stand die internationale Konferenz.

PODCAST: Papst Franziskus fordert Umsetzung der katholischen Soziallehre - Gerechte Wirtschaft zum Wohl aller nötig

Papst Franziskus betonte, Solidarität, Zusammenarbeit und Verantwortung seien elementar für die katholische Soziallehre. Diese Werte gelte es überall konkret zu leben: in den verschiedenen Beziehungen untereinander, im Arbeitsbereich, durch Einsatz für die Gesellschaft und die Schöpfung sowie in der Politik. 

Es geht nicht nur um Politik

„Es handelt sich hierbei aber nicht um eine ,politische Angelegenheit`", betonte der Papst. „Die katholische Soziallehre ist im Wort Gottes verankert, sie will Entwicklungen den Weg weisen, die das Wohl der Menschen im Blick haben, ausgehend vom Glauben daran, dass Gott Mensch geworden ist. Daher muss die Soziallehre befolgt, geliebt und weiter entwickelt werden. Lasst uns unsere Begeisterung für sie erneuern und machen wir die katholische Soziallehre allen bekannt: Sie ist ein Schatz der kirchlichen Tradition!", rief Papst Franziskus alle auf.

„Die katholische Soziallehre ist ein Schatz der kirchlichen Tradition!“

Er würdigte dementsprechend das Engagement der Päpstlichen Stiftung „Centesimus Annus" für eine verstärkte Bekanntheit und Umsetzung der katholischen Soziallehre und warb für neue wirtschaftliche und soziale Entwicklungsmodelle, die von der katholischen Soziallehre inspiriert sind:

„Das ist wichtig, das brauchen wir. Auf dem verseuchten Gebiet der Vorherrschaft der Finanzen brauchen wir viele kleine Samen, die eine gerechte und Gutes bewirkende Wirtschaft aufblühen lassen, die sich an den Menschen und ihrer Würde messen lässt. Wir brauchen Möglichkeiten, die Realität werden und Realitäten, die Hoffnung schenken. Das genau bedeutet, die katholische Soziallehre in die Praxis umzusetzen:"

„Auf dem verseuchten Gebiet der Vorherrschaft der Finanzen brauchen wir viele kleine Samen, die eine gerechte und Gutes bewirkende Wirtschaft aufblühen lassen, die sich an den Menschen und ihrer Würde messen lässt“

Oftmals bedeute dies gegen den Strom zu schwimmen, räumte Papst Franziskus ein. Aber die Menschen seien ja nicht allein: Mit Gott an ihrer Seite sei es möglich, geeint im Glauben und der gemeinsamen Vision einer besseren Welt, diese Vision Wirklichkeit werden zu lassen. Papst Franziskus versicherte alle seiner Unterstützung im Gebet bei diesem großen Vorhaben - und bat wie üblich auch um Gebete für ihn. 

(vatican news) 

 

Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.

23. Oktober 2021, 13:15