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Papst Franziskus Papst Franziskus

Papst an Unternehmer: „Man hat mir Falsches unterstellt“

Franziskus hat in einer Videobotschaft an die Teilnehmer der 57. Jahrestagung des Instituts für Unternehmensentwicklung in Argentinien (IDEA) an die Bedeutung der Arbeit erinnert. Echte Investitionen sollten familienorientiert sein, Subventionen seien nur eine vorübergehende Maßnahme, erläuterte der Papst.

Mario Galgano - Vatikanstadt

Er begrüße den Raum für den Dialog, den die argentinische Ideenstiftung der Unternehmen geschaffen habe, so Franziskus. Er hoffe aufrichtig, dass es ein Moment des echten Austausches von Unternehmern und Arbeitnehmern sein werde, die für ihre Würde und für ihre Familien kämpfen, erläuterte der Papst in seiner Videobotschaft:

„Ich habe bereits mehrfach auf die edle Berufung des Unternehmers hingewiesen, der auf kreative Weise versucht, Wohlstand zu schaffen, die Produktion zu diversifizieren und gleichzeitig die Schaffung von Arbeitsplätzen zu ermöglichen. Denn ich werde nicht müde, über die Würde der Arbeit zu sprechen. Was Würde verleiht, ist Arbeit. Diejenigen, die keine Arbeit haben, haben das Gefühl, dass ihnen etwas fehlt, dass ihnen die Würde fehlt.“

Zum Nachhören - was der Papst über Arbeit und Unternehmern sagt

Dann ging er auf Vorwürfe ein, die vor allem von Unternehmerseite an ihn gerichtet worden seien. Man habe ihm vorgeworfen, er unterstütze ein Leben ohne Anstrengung oder auch, dass er die Kultur der Arbeit verachte. Dazu nimmt der Papst nun Stellung:

„Interessanterweise haben die Migranten ihr Geld nicht auf der Bank angelegt, sondern in Ziegeln und Erde.“

„Stellen Sie sich nun vor, man wirft das einem Nachkommen von Piemontesen vor, die sicherlich nicht in der Hoffnung auf Unterstützung nach Argentinien gekommen sind, sondern mit dem großen Wunsch, die Ärmel hochzukrempeln, um eine Zukunft für ihre Familien aufzubauen. Interessanterweise haben die Migranten ihr Geld nicht auf der Bank angelegt, sondern in Ziegeln und Erde. Zuerst ging es ihnen um das Haus. Sie haben vorausgeblickt, in die Familie investiert.“

Ausdruck der Würde des Menschen

Und so verstehe er Arbeit als Ausdruck der Menschenwürde, erklärte der Papst. Die Arbeit fördere den Menschen und ermögliche es ihm, die ihm von Gott gegebenen Fähigkeiten zu entwickeln. Weiter zählte er auf, dass die Arbeit auch dazu diene, Beziehungen des Austausches und der gegenseitigen Hilfe anzuknüpfen. Auf diese Weise lasse dies die Menschen spüren, dass sie Gottes Mitarbeiter bei der Pflege und Entwicklung dieser Welt seien. Man entwickle hierbei auch das Gefühl, für die Gesellschaft nützlich zu sein und mit seinen Mitmenschen solidarisch zu sein. Aus diesem Grund sei die Arbeit, jenseits aller Mühen und Schwierigkeiten, der Weg zur Reife, zur persönlichen Entfaltung.

„Wir können nicht von Subventionen leben, denn das große Ziel ist es, vielfältige Arbeitsmöglichkeiten anzubieten.“

„Aus diesem Grund ist es klar, dass Subventionen nur eine vorübergehende Hilfe sein können. Wir können nicht von Subventionen leben, denn das große Ziel ist es, vielfältige Arbeitsmöglichkeiten anzubieten, die es jedem ermöglichen, sich durch harte Arbeit und Einfallsreichtum eine Zukunft aufzubauen. Gerade weil sie so vielfältig sind, ermöglichen sie es den Menschen, den am besten geeigneten Rahmen für die Entfaltung ihrer Talente zu finden, denn nicht jeder hat die gleichen Fähigkeiten und Neigungen.“

Auf diesem Weg halte er den Dialog zwischen Unternehmern und Arbeitnehmern nicht nur für unerlässlich, sondern auch für fruchtbar und vielversprechend, so Franziskus. Zum Schluss dankte er den Unternehmern für das Gespräch, „das sie mit einem so edlen Ziel geplant haben“.

Dies erklärte Papst Franziskus in der Videobotschaft auf Spanisch anlässlich des 57. Treffens von IDEA, dem Institut für Unternehmensentwicklung in Argentinien, das bis Freitag in Buenos Aires stattfindet. Die diesjährige Veranstaltung ziele darauf ab, über die private Beschäftigung im Hinblick auf eine bessere soziale Integration, Wachstum und Entwicklung des Landes nachzudenken.

(vatican news)

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14. Oktober 2021, 14:30