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Papst beruft Missbrauchsüberlebenden in Kinderschutzkommission

Papst Franziskus hat sämtliche Mitglieder der Päpstlichen Kinderschutzkommission für ein weiteres Jahr bestätigt. Außerdem hat er den chilenischen Opfervertreter Juan Carlos Cruz für drei Jahre in die Kommission berufen. Das gab der Pressesaal an diesem Mittwoch bekannt.

Cruz ist ein chilenischer Missbrauchsüberlebender, der als Minderjähriger durch den Priester Fernando Karadima missbraucht wurde. Im April 2018 hatte Papst Franziskus ihn und andere chilenische Missbrauchsüberlebende persönlich getroffen. Cruz hatte jahrelang besonders hartnäckig auf den Missbrauch und dessen Vertuschung durch chilenische Kleriker aufmerksam gemacht. Seine und andere Zeugnisse hatten schließlich die Aufdeckung des Missbrauchsskandals ins Rollen gebracht, aufgrund dessen die gesamte chilenische Bischofskonferenz im Mai 2018 dem Papst ihren Rücktritt angeboten hatte. 

Mit der Verlängerung um ein Jahr wird die Amtszeit der Kommission außerordentlich verlängert, weil diese sich pandemiebedingt ein Jahr lang nur online treffen konnte, ließ Kommissionsmitglied Hans Zollner SJ verlauten. Aus dem deutschen Sprachraum ist außer Zollner noch die in Erfurt lehrende niederländische Kirchenrechtlerin Myriam Wijlens in der Kommission tätig. Nach der Gründung der Kinderschutzkommission 2014 hatte Franziskus das Mandat des Gremiums mit einigen Neuernennungen 2018 zunächst um drei Jahre verlängert. 

Ein mit Experten besetztes Gremium

Neben Wijlens, Zollner und jetzt Cruz gehören bereits folgende Experten der Kommission an: Bischof Luis Manuel Ali Herrera (Kolumbien); die Ordensoberin Jane Bertelsen (Großbritannien), die Pädagogin und Juristin Arina Gonsalves (Indien), die Pädagogin Kayula Lesa (Sambia), die Generalsekretärin der Bischofskonferenz des Südlichen Afrika, Hermenegild Makoro (Südafrika) und die frühere Polizeichefin und Kinderschutzexpertin der US-Bischofskonferenz, Teresa Kettelkamp Morris (USA).

Weiter mit dabei sind der Leiter des italienischen Kindernotrufs „Telefono azzurro", Ernesto Caffo, der Psychotherapeut Gabriel Dy-Liacco (Philippinen/USA), der Leiter des UN-Kinderrechtsbüros Benyam Dawit Mezmur (Äthiopien), der frühere Richter Owen Neville (Australien). Der Gründer der Jugendhilfe-Einrichtungen „Fazienda de Esperanza", Nelson Giovannelli Rosendo dos Santo (Brasilien), Polens frühere Ministerpräsidentin und Jura-Professorin Hanna Suchocka sowie die Pädagogin Sinalelea Fe'ao (Tonga) gehören der Kommission ebenfalls an.

(vatican news/kap - cs)

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24. März 2021, 12:10