Angelus: Papst ruft Jahr der Familie aus
Silvia Kritzenberger - Vatikanstadt
„Die Familie von Nazareth ist das Vorbild, in dem alle Familien der Welt Inspiration und einen sicheren Bezugspunkt finden können,“ brachte Franziskus seine Wertschätzung der Familie Jesu auf den Punkt und erklärte, was ihr Vorbild so bedeutsam macht:
„In Nachahmung der Heiligen Familie sind wir gerufen, den erzieherischen Wert der Familie wiederzuentdecken: Sie muss auf die Liebe gegründet sein, die die Beziehungen immer wieder erneuert und Horizonte der Hoffnung erschließt.“ Wenn die Familie von tiefer gegenseitiger Zuneigung, Vergebung, einem liebevollen Miteinander und dem Festhalten am Willen Gottes geprägt sei, könne man in ihr aufrichtige Gemeinschaft erfahren, so Franziskus.
Das Ideal der Liebe in der Ehe und in der Familie
„Auf diese Weise öffnet sich die Familie der Freude, die Gott all jenen schenkt, die freudig zu geben wissen,“ führte der Papst weiter aus. „Und so findet sie nicht nur die geistige Kraft, sich nach außen zu öffnen, aufgeschlossen zu sein für den Dienst an den Brüdern und Schwestern und die Mitarbeit am Aufbau einer neuen und besseren Welt, sondern auch Trägerin positiver Impulse zu werden und durch das Beispiel ihres Lebens zu evangelisieren.“
An dieser Stelle erinnerte der Papst an das in seinem Apostolischen Schreiben vom 19. März 2016 beschriebene Ideal der Liebe in der Ehe und in der Familie und kündigte ein eigenes kirchliches Jahr der Familie an. Es soll am 19. März beginnen und mit dem Zehnten Welttreffen der Familien 2022 in Rom enden.
Den Inhalt von Amoris laetitia vertiefen
Dieses besondere Jahr werde eine Gelegenheit sein, „den Inhalt von Amoris laetitia zu vertiefen. Diese Vorschläge werden dann den kirchlichen Gemeinschaften und Familien zur Verfügung gestellt werden, um sie auf ihrem Weg zu begleiten“, erläuterte Franziskus, der am 8. Dezember mit dem Apostolischen Scheiben „Patris corde“ bereits das „Jahr des heiligen Josef“ ausgerufen hat.
Abschließend formulierte der Papst noch folgende Bitte:
„Möge die Jungfrau Maria, an die wir uns jetzt mit dem Gebet des Engel des Herrn wenden, für die Familien der ganzen Welt erwirken, dass sie sich immer mehr von dem vom Evangelium vorgezeichneten Ideal der Heiligen Familie faszinieren lassen, um so zum Sauerteig einer neuen Menschlichkeit und einer konkreten und universalen Solidarität zu werden.“
Nach dem Mittagsgebet erinnerte Franziskus dann noch daran, dass die Corona-Pandemie für viele Familien in aller Welt eine große Belastung bedeutet.
„Ich denke vor allem an die Familien, die in diesen Monaten ein Mitglied verloren haben oder von den Folgen der Pandemie hart geprüft werden. Ich denke auch an Ärzte, Pfleger und alle Mitarbeitenden im Gesundheitsdienst. Sie stehen im Einsatz gegen die Ausbreitung des Virus in vorderster Linie; allerdings hat das Auswirkungen auf ihr Familienleben. Heute vertraue ich dem Herrn speziell jede Familie an – vor allem die, die durch die Schwierigkeiten des Lebens auf die härteste Probe gestellt werden. Der Herr, der in Betlehem geboren wurde, gebe allen die Ruhe und die Kraft, um vereint auf dem Weg des Guten voranzugehen.“
(vatican news – skr)
Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.