Papst bei Generalaudienz: B?ses nicht mit B?sem vergelten
Silvia Kritzenberger - Vatikanstadt
Ausgehend vom biblischen Schöpfungsbericht (vgl. Gen 1-2) beschrieb Franziskus eine wesentliche Dimension des Gebets: den Segen. ?Gott segnet das Leben immer wieder. Er segnet die Tiere, er segnet Männer und Frauen, und er segnet auch den Sabbat, den Tag der Ruhe, an dem man sich an der ganzen Schöpfung erfreuen kann“, leitete der Papst seine Überlegungen ein.
Gottes Liebe und Segen blieben ein Leben lang mit uns, weshalb das Gute, das Gott in seine Schöpfung hineingelegt habe, auch dann nicht ausgelöscht werden könne, wenn wir uns von Gott entfernten.
?Es gibt keine Sünde, die das Bild Christi, das in einem jedem von uns gegenwärtig ist, vollständig auslöschen kann“, so Franziskus weiter. ?Sie kann es verunstalten, aber sie kann es nicht der Barmherzigkeit Gottes entziehen. Ein Sünder mag lange Zeit in seinen Irrtümern verharren, Gott aber ist geduldig und hofft bis zuletzt, dass sich das Herz des Sünders am Ende öffnen, verändern wird. Gott ist wie ein guter Vater und wie eine gute Mutter, die nie aufhören wird, ihr Kind zu lieben, egal, wie oft es auch irren mag.“
Nicht nur das Böse, sondern auch das verborgene Gute in den anderen sehen...
So habe Jesus auch in Zachäus das verborgene Gute gesehen und nicht nur das Böse, das die Menschen sahen. Damit schlug der Papst den Bogen zum Neuen Testament und verdeutlichte die grenzenlose Liebe Gottes, der ? uns gesegnet hat, als wir noch Sünder waren“, an einem praktischen Beispiel:
?Ich erinnere mich, dass ich oft gesehen habe, wie die Leute zur Besuchszeit vor den Gefängnissen Schlange standen - wie viele Mütter dort Schlange standen, um ihren Sohn im Gefängnis zu besuchen. Sie hören nicht auf, ihren Sohn zu lieben, und sie wissen, dass die Leute, die im Bus vorbeifahren, denken: ?Ah, das ist die Mutter dieses Verbrechers… Doch ihnen ist der Sohn wichtiger als die Schande, so wie wir Gott wichtiger sind als alle Sünden, die wir begehen können. Denn er ist Vater, Er ist Mutter, er ist reine Liebe, er hat uns für immer gesegnet. Und er wird nie aufhören, uns zu segnen.“
Das Mitleid Jesu mit dem Zöllner
Zachäus habe viel Übles getan, aber Jesus habe dieses unauslöschliche Zeichen des Segens des Vaters gesehen und Mitleid gehabt, erläuterte Franziskus. ?Und dieses Mitleid führt ihn dazu, ihm zu helfen und sein Herz zu ändern. Mehr noch, so hat er sich mit jedem Menschen identifiziert, der in Not ist. In der Passage des Schlussprotokolls, nach dem wir alle gerichtet werden, Matthäus 25, sagt Jesus: ?Ich war dort, ich war hungrig, ich war nackt, ich war im Gefängnis, ich war im Krankenhaus, ich war dort."
Die Wurzel der christlichen Demut sei also die Fähigkeit, sich gesegnet zu fühlen, und damit verbunden die Fähigkeit zu segnen, formulierte der Papst. Wenn wir das alle täten, würde es sicherlich keine Kriege geben, gab er dann vom Redeskript abweichend zu bedenken. Diese Welt brauche Segen - und wir könnten Segen geben und Segen empfangen.
Unser gesegnetes Herz
Der Vater liebe uns und wir sollten ihn stets lobpreisen und von ihm lernen, nicht zu fluchen, betonte der Papst abschließend und gab seinen Zuhörern folgenden Denkanstoß:
?Und hier nur ein Wort für Menschen, die oft fluchen. Menschen, die immer ein hässliches Wort auf den Lippen und im Herzen tragen, einen Fluch. Kann jemand von uns denken: Habe ich diese Angewohnheit, zu fluchen? Bitten wir den Herrn um die Gnade, diese Gewohnheit zu ändern, denn wir haben ein gesegnetes Herz, und aus einem gesegneten Herzen kann kein Fluch kommen. Möge der Herr uns lehren, niemals zu fluchen, sondern immer zu segnen.“
(vaticannews – skr)
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