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Pater Pierluigi Maccalli (re) an diesem Montag beim Papst Pater Pierluigi Maccalli (re) an diesem Montag beim Papst 

Entführter Priester Maccalli beim Papst: Tränen waren mein Gebet

Papst Franziskus hat am Montag den kürzlich aus der Geiselhaft in Mali freigekommenen Priester Pierluigi Maccalli empfangen. Der italienische Missionar war vor gut zwei Jahren im Niger entführt und nach Mali verschleppt worden. Dort wurde er bis Anfang Oktober von einer islamistischen Terrormiliz festgehalten.


„Es war eine sehr, sehr schöne Begegnung“, sagte Macalli nach dem Treffen mit Papst Franziskus gegenüber Pope. „Es war vor allem bewegend für mich, dem Papst von meiner Erfahrung erzählen zu können und dann vor allem die Gemeinschaften seinem Gebet anvertrauen zu können, die ich betreut hatte und die (infolge meiner Entführung, Anm.) für zwei Jahre keinen Missionar und keinen Priester mehr gesehen haben. Ich habe dem Papst gesagt, die Kirche des Niger in sein Gebet einzuschließen. Der Papst hat mich sehr aufmerksam angehört.“

Zum Nachhören - wie das Treffen des Missionars beim Papst war.

Dank für Gebet und Anteilnahme

Er habe Franziskus für sein Gebet während der Gefangenschaft gedankt, so das Mitglied der Gesellschaft der Afrikamissionen (SMA). Macalli hatte in einem anderen Interview nach seiner Befreiung berichtet, er habe während seiner Geiselhaft in Mali Radio Vatikan gehört und auch darin Kraft gefunden.

Franziskus' Antwort auf Macallis Dank sei gewesen: „Wir haben Sie unterstützt, aber Sie haben die Kirche unterstützt.“ Er sei daraufhin vor lauter Rührung überwältigt gewesen, so der Priester. Schließlich sei er doch „nur ein kleiner Missionar“:

 „Es war die Umarmung eines Vaters, dieses Vaters, den ich jeden Tag im Gebet trage. Ihn vor mir zu finden, war wirklich mit großen Emotionen und Dankbarkeit verbunden. Ich hätte nie gedacht, dass ein Missionar, der in die Randgebiete der Welt geht, eines Tages vor dem Papst selbst stehen könnte, der die Weltkirche unterstützt. Dies sind Emotionen, die schwer auszudrücken sind... Ich fuhr fort zu sagen, danke, danke, danke, danke, danke..."

Zum Abschied habe der Papst ihm die Hände geküsst, berichtete Maccalli weiter.

Essenz ist die Geschwisterlichkeit

„Herr, vielleicht zählst du auch die Tränen der Männer.“

Über seine Erfahrungen während der Geiselhaft berichtete der Missionar gegenüber Radio Vatikan:

„Tränen waren für viele Tage mein Brot und mein Gebet, wenn ich nicht wusste, was ich sagen konnte. Ich habe in einer rabbinischen Erzählung gelesen, Gott zähle die Tränen der Frauen, und ihm gesagt: Herr, vielleicht zählst du auch die Tränen der Männer. Ich biete sie dir im Gebet an, um diesen unfruchtbaren Boden der Mission zu begießen und auch den harten Boden der Herzen, die Hass empfinden und Krieg und Gewalt verursachen. - In der Wüste kommt man zur Essenz: Wasser zum Trinken, Essen zu haben, das ist essentiell, auch wenn es jeden Tag Zwiebeln, Linsen und Sardinen gibt. Nicht die raffinierten Gerichte machen die Substanz aus – so ist es auch im geistlichen Leben: das was zählt ist Schalom, Vergebung, Geschwisterlichkeit. Und als Missionar fühle ich mich umso mehr angespornt, Zeugnis zu geben von Frieden, Geschwisterlichkeit und Vergebung, heute und immer.“

Das Schicksal des Geistlichen aus der Provinz Cremona hatte in Italien große Anteilnahme ausgelöst. Seine Freilassung vor einigen Wochen war im ganzen Land mit Erleichterung aufgenommen worden. Auch der italienische Regierungschef Giuseppe Conte und Außenminister Luigi Di Maio reagierten erfreut. Sie dankten vor allem dem Auslandsgeheimdienst, der maßgeblich an der Befreiung beteiligt gewesen sei.

(vatican news/kna – pr)
 

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09. November 2020, 18:31