Papst nimmt Generalaudienzen wieder auf - per Livestream
Silvia Kritzenberger – Vatikanstadt
Die letzte „öffentliche“ Generalaudienz mit Pilgern und Besuchern fand am 26. Februar statt. Danach musste sich auch der Vatikan den neuen Corona-Maßnahmen beugen und die Audienzen mit dem Papst vom Petersplatz bzw. der Audienzhalle in den Apostolischen Palast verlegen. Und das soll voraussichtlich noch bis Ende 2020 so bleiben.
Papst Franziskus und seine Katechesen
Wenn Papst Franziskus an diesem Mittwoch wieder zur Generalaudienz lädt, wird er zum 318. Mal eine Mittwochs-Katechese halten. Ausgesetzt sind die Generalaudienzen nur während der Sommerpause im Juli und während der Papstreisen, die Franziskus am Mittwoch nach seiner Rückkehr jeweils Revue passieren lässt.
Bei seinen Generalaudienzen hält der Papst eine Katechese über den christlichen Glauben. Diese Ansprachen werden in acht Sprachen übersetzt, darunter auch Deutsch, und auf der veröffentlicht. Live und im Nachhinein zu sehen sind die Generalaudienzen auf dem . Übertragen werden sie ab 9.25 Uhr auch von unseren Partnersendern, darunter EWTN und k-tv, sowie Radio Horeb und der Radio-Maria-Familie aus der Schweiz und Österreich.
Bisher hat Franziskus 15 Katechesenreihen abgeschlossen. Die erste zum Glaubensbekenntnis, dieses Thema nahm der Papst aus dem Pontifikat seines Vorgängers Benedikt XVI. auf. Die darauffolgenden Reihen waren den Sakramenten, den Gaben des Heiligen Geistes, der Kirche, der Familie, der Barmherzigkeit, der christlichen Hoffnung, der Eucharistie, der Taufe, der Firmung, den Zehn Geboten, dem Gebet des Vaterunser, der Apostelgeschichte, den Seligpreisungen und dem Gebet gewidmet.
Die Appelle von Papst Franziskus
Franziskus nutzt das Ende der Generalaudienz mitunter auch für Appelle, in denen er meist zu Frieden in von Krieg und Terror heimgesuchten Gebieten aufruft, verfolgter Christen gedenkt, christliche Solidarität mit Opfern von Naturkatastrophen fordert oder die Aufmerksamkeit auf Dramen wie Migration, Arbeitslosigkeit oder Armut lenkt. In seinem letzten Appell vor der Sommerpause hatte er am 10. Juni das Drama der Kinderarbeit verurteilt.
Der Ort der Generalaudienzen im Wandel der Zeit
Als die vatikanische Audienzhalle 1971 fertiggestellt wurde, hatte Papst Paul VI. gesagt: „Wir wollen die Peterskirche freihalten von dem zur Regel gewordenen Ansturm einer recht unterschiedlichen Volksmenge, die sich zu Unseren Generalaudienzen drängt. Ferner wollen Wir Unseren Besuchern einen für große Empfänge geeigneteren Raum anbieten.“
Im Pontifikat von Johannes Paul II. strömten, auch dank veränderter Reisemöglichkeiten, immer mehr Pilger und Besucher zur Generalaudienz. Um sie alle aufzunehmen, musste man auf den Petersplatz ausweichen. Corona hat nun auch dieser Lösung einen Strich durch die Rechnung gemacht. Derzeit können die Gläubigen ausschließlich digital an den Audienzen teilnehmen, die bis auf Weiteres im Livestream aus dem Apostolischen Palast übertragen werden.
(vatican news)
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