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Franziskus empfängt Teilnehmende am IV. Weltforum der katholisch inspirierten NGOs Franziskus empfängt Teilnehmende am IV. Weltforum der katholisch inspirierten NGOs 

Papst an katholische NGOs: Zu viel Geld lähmt Kreativität

Zu viele Mittel zur Verfügung zu haben, ist auch im Einsatz für Benachteiligte oft kontraproduktiv. Davor hat Papst Franziskus diesen Samstag katholisch inspirierte Nichtregierungs-Organisationen gewarnt.

Die Mittel seien wichtig und nötig, man dürfe sich aber auch nicht abschrecken lassen, wenn sie ungenügend erschienen, sagte das Kirchenoberhaupt zunächst. „Erinnern wir uns daran, dass die Kirche immer große Werke mit armen Mitteln gemacht hat.“ Manchmal aber, so fuhr Franziskus in freier Rede fort, sei „ein Überfluss materieller Mittel kontraproduktiv, weil er die Kreativität lähmt“. Das geschehe in einem Familienhaushalt genauso wie in großen Wohltätigkeitsorganisationen. „Wenn ich mir etwas einfallen lassen muss, wie ich 6.000 Leuten zu essen geben kann, obwohl es nur für 4.000 reicht, dann fördert das die Kreativität“, sagte der Papst.

Franziskus sprach auch „eine Krankheit“ in der Verwaltung reichlich ausgestatteter NGos an: „Wenn die Mittel großzügig sind, kommen sie nicht dort an, wo sie ankommen sollen. Wenn wir die Mittel haben, bezahlen wir hier noch eine Kraft und dort noch eine; dann wächst der Stellenplan so sehr, dass 40, 50 oder 60 Prozent der Beiträge, die hereinkommen, in der Organisation bleiben“, statt zu den Bedürftigen zu gehen. „Ich erfinde das nicht, das geschieht heute in vielen Institutionen der Kirche, die Sie gut kennen“, sagte der Papst bei der Audienz.

„Wenn die Mittel großzügig sind, kommen sie nicht dort an, wo sie ankommen sollen“

Franziskus rief die Angehörigen der kirchlichen Nichtregierungsorganisationen dazu auf, sich gut auf ihren Einsatz vorzubereiten. Vor allem legte er ihnen ans Herz, die kirchliche Soziallehre zu studieren. Sie sei „der Grundstein der kirchlichen Prinzipien, um der Menschheit besser zu dienen“. Zudem lud er die Helferinnen und Helfer dazu ein, mit anderen Organisationen zusammenzuarbeiten sowie die Unterstützung der Repräsentanten des Heiligen Stuhles bei den Internationalen Behörden zu suchen. „Die heutige Welt erfordert neuen Mut und neue Phantasie, um weitere Weg edes Dialogs und der Zusammenarbeit zu finden“, damit eine Kultur der Begegnung wachsen könne, „in der die Würde des Menschen, nach dem Plan Gottes, im Mittelpunkt steht“.

Franziskus empfing die rund 100 Vertreter katholischer Nichtregierungsorganisationen zum Abschluss eines dreitägigen Treffens in Rom. Die Begegnung stand unter dem Motto: „Toward a More Inclusive Society". 

(vatican news – gs)

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07. Dezember 2019, 16:42