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„Den Backstein in einer, das Schwert in der anderen Hand“

Christen sollten nie der Versuchung der „Selbstzerstörung“ nachgeben, sondern immer bereit sein zum „Wiederaufbau“. Das sagte Papst Franziskus am Dienstag in einer Predigt in Frosinone.

Stefan von Kempis – Vatikanstadt

Bei einem unangekündigten Besuch einer geistlichen Gemeinschaft namens „Nuovi Orizzonti“ südlich von Rom hielt Franziskus auch eine Messe. Dabei predigte er über den Wiederaufbau des Tempels von Jerusalem nach dem Babylonischen Exil.

„Wiederaufbau ist nicht leicht. Den Juden ist das damals geglückt, weil der Herr mit ihnen war. Nur wenn der Herr mit uns ist, können wir wiederaufbauen – denn es ist schwieriger, wiederaufzubauen, als überhaupt zu bauen. Auch bei uns ist es schwieriger, ein Leben wieder neu auszurichten, als ein Kind zu erziehen. Es ist schwieriger. Man muss die Mentalität verändern.“

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Den Händlern des Todes nicht nachgeben

Die Leute, die damals auf den Trümmern des zerstörten Jerusalem lebten, seien bestimmt resigniert gewesen, hätten sich an die Ruinen um sie herum gewöhnt. Und dann habe es sicher auch noch „Ruinen-Händler, Todes-Händler“ gegeben, so der Papst, „die Händler des Status quo“.

„Die sagten: Das bringt uns nichts. Lassen wir doch die Ruinen in Ruhe, lassen wir die Niederlage so, wie sie ist… Und die zerstörten des Nachts, was tagsüber gebaut wurde. Darum nahmen die Wiederaufbauer – so schreibt es die Bibel – in die eine Hand einen Backstein und in die andere das Schwert, um den Bau zu verteidigen. Der Bau des Tempels muss mit Arbeit und Schwert verteidigt werden, also mit dem Kampf. Auch der Wiederaufbau eines menschlichen Lebens muss verteidigt werden, mit Arbeit und auch mit Kampf, damit die Händler der Zerstörung aus diesem Leben nicht wieder einen Haufen Trümmer und Backsteine machen.“

„Arbeit und Gebet, Vertrauen zu unseren Händen und Vertrauen zum Gebet zu Gott“

Auch Christus sei am Kreuz „zur Ruine gemacht“, aber „von Gott für immer für uns wieder aufgebaut“ worden. Mit seiner Hilfe könnten wir den Kampf aufnehmen, so Franziskus. „Wir sind Männer und Frauen der Hoffnung, denn dieser Mann hat das Volk Gottes wieder aufgebaut, er hat uns gerettet… Auch wir haben immer ein bisschen von dieser Lust an der Selbstzerstörung, manchmal taucht sie auf – das ist normal, wir sind Menschen. Und da müssen wir wachsam sein: die Backsteine in der einen, das Schwert in der anderen Hand. Arbeit und Gebet, Vertrauen zu unseren Händen und Vertrauen zum Gebet zu Gott. Er ist das Schwert, er wird uns vorangehen lassen!“

Nie dürfe man sich entmutigen lassen, insistierte der Papst. „Es wird Niederlagen geben, natürlich – aber er ist größer als die Niederlagen. Immer mit Vertrauen – er ist das Schwert, das siegt…“

Die Gemeinschaft „Nuovi Orizzonti“ wurde vor einem Vierteljahrhundert von der Italienerin Chiara Amirante gegründet. Sie engagiert sich für eine neue Evangelisierung; der Papst ist ihr verbunden.

(vatican news)
 

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25. September 2019, 10:03