Papst Franziskus: Video-Botschaft gegen Missbrauch
Stefan von Kempis – Vatikanstadt
Geleitet wird „Cuida“ von der Psychologie-Professorin Pía Santelices, die schon seit zehn Jahren mit Missbrauchsopfern arbeitet. Das Zentrum will u.a. den „sozialen und institutionellen Kontext von Kindesmissbrauch“ untersuchen – mit dem Schwerpunkt kirchliches Umfeld.
Papst Franziskus sagt in seiner Videobotschaft, die : „Es geht nicht nur darum, sich um bestimmte Probleme wie etwa Missbrauchs-Prävention zu kümmern, sondern auch um die Suche nach einer Politik, um Minderjährige immer mehr vor Missbrauch oder Manipulation jeder Art zu bewahren. Denn das zerstört ihr Herz!“
Die chilenische Kirche wird seit Jahren von einem schweren Missbrauchsskandal erschüttert. Papst Franziskus hat das Land im Januar 2018 besucht. Im Februar 2019 hat Franziskus im Vatikan mit Bischöfen aus aller Welt einen Gipfel zum Thema Kinderschutz veranstaltet.
„Sie sollten mithilfe all der wissenschaftlichen Mittel, die Ihnen zu Gebote stehen, wachen über die Herzen der Minderjährigen und der Kinder. Über die Herzen wachen! Sorge tragen – das bedeutet „Cuida“. Sorge tragen voller Zärtlichkeit.“
Karadima-Opfer sind beteiligt
Neben der Katholischen Uni in Santiago de Chile trägt auch die „Stiftung für Vertrauen“ (Fundación para la Confianza) das neue Forschungszentrum. Diese Stiftung wurde von den Hauptanklägern des früheren Pfarrers Fernando Karadima gegründet; sie kümmert sich um die Überlebenden von Missbrauch. Mit Karadimas Namen verbinden sich einige der schlimmsten Fälle von Missbrauch und seiner Vertuschung in der Kirche von Chile.
„Ich danke den Institutionen, die am Forschungszentrum mitwirken. Ich danke denen, die das aufgebaut haben und die dafür arbeiten. Ich danke Ihnen dafür, so ein Projekt auf die Beine zu stellen – hier wird Ortskirche gebaut.“
(universidad católica/vida nueva digital/vn)
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