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Peru: chemisch entholztes Gebiet am Amazonas Peru: chemisch entholztes Gebiet am Amazonas 

Franziskus rät zu Askese, Teilen und Lobpreis als Antwort auf Öko-Krise

Papst Franziskus rät als Antwort auf die drückende Umwelt- und soziale Krise, die sich modellhaft am Amazonas zeigt, zu Askese, Teilen und Lobpreis. Das schrieb das Kirchenoberhaupt in einer Botschaft an die „Laudato Si-Gemeinschaften", eine kirchliche ökologische Bewegung, die sich dieser Tage im italienischen Amatrice zu einem Treffen versammelt haben.

Zum Wohl der Schöpfung und des Menschen sei es nötig, eine „lobpreisende Haltung“ einzunehmen, Franziskus nutzte das liturgische Fachwort „Doxologie“. „Angesichts von so viel Schönheit müssen wir mit erneuertem Staunen, mit den Augen eines Kindes, in der Lage sein, die Schönheit wertzuschätzen, die uns umgibt und aus der auch der Mensch gewoben ist“, so der Papst. Lobpreis führe zu Respekt vor der Schöpfung und dem Schöpfer.

Als zweiten Punkt empfahl der Papst eine „eucharistische Haltung gegenüber der Welt und ihren Einwohnern“. Stichworte sind hier die Begriffe Gabe, Geschenk und Teilen. „Alles wird uns kostenlos gegeben, nicht um geplündert zu werden, sondern um wiederum ein Geschenk zu werden, das geteilt werden muss“, so der Papst.

Doxologie, Eucharistie, Askese

Als dritten Punkt empfahl der Papst Askese, also Verzicht und Kasteiung. Das sei „die Fähigkeit, auf etwas verzichten zu können für ein größeres Gut, zum Wohl der anderen“. Askese helfe dabei, „die ausbeuterische Haltung“ zu korrigieren und zu einer Form des Teilens zu gelangen, die einen ökologischen und respektvollen Umgang mit den Ressourcen pflegt.

Im ersten Teil seiner kurzen Botschaft beklagte Franziskus die Umweltzerstörungen und ihre drastischen sozialen Folgen im Amazonasgebiet und machte dafür eine ausbeuterische Gesinnung verantwortlich. Am Werk sei „eine blinde und zerstörerische Mentalität, die den Profit über die Gerechtigkeit“ stelle, schrieb das Kirchenoberhaupt.

„Eine blinde und zerstörerische Mentalität, die den Profit über die Gerechtigkeit stellt“

„Bitte vergessen Sie nicht, dass soziale Gerechtigkeit und Ökologie eng miteinander verbunden sind“, so der Papst.  Die Vorgänge im Amazonasgebiet hätten Auswirkungen auf globaler Ebene, aber bereits jetzt hätten sie „Tausende von Männern und Frauen ihres Territoriums beraubt“, sodass sie Fremde im eigenen Land seien. Überdies seien diese Menschen von ihren Kulturen und Traditionen entwurzelt worden, was „das tausendjährige Gleichgewicht, das diese Völker mit ihrem Land verband, durchbrochen“ habe, so der Papst. Die Kirche könne dazu nicht schweigen. 

Im Oktober findet im Vatikan die Amazonas-Synode statt. Sie wird sich mit pastoralen und sozialen Herausforderungen in den Gebieten des Amazonasbeckens beschäftigen. 

(vatican news – gs)

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06. Juli 2019, 12:09